ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Medien-Info: ver.di lehnt Tarifangebot der Zeitungsverleger zur Laufzeitverlängerung ab
Ver.di lehnt Tarifangebot der Zeitungsverleger zur Laufzeitverlängerung ab
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) lehnt das vom Zeitungsverlegerverband BDZV unterbreitete Tarifangebot zur Verlängerung der Laufzeit und Zuschusszahlungen für Redakteurinnen und Redakteure sowie für arbeitnehmerähnliche freie Journalistinnen und Journalisten ab. Dieses Angebot hatte der BDZV zuvor mit dem Deutschen Journalisten Verband (DJV) ausgehandelt. Wie am Montag bekannt wurde, hatten beide Verbände während eines laufenden Gehalts- und Honorarabschlusses vereinbart, dass das ursprünglich vorgesehene Ende der Laufzeit von April 2024 um acht Monate nun bis Ende 2024 verlängert werden soll. Im Gegenzug sollen sozialversicherungs- und steuerfreie Zuschüsse von bis zu 120 Euro je Monat an Zeitungsjournalistinnen und –journalisten gezahlt werden.
„Mit einem Inflationsausgleich hat die Einigung des Verlegerverbandes mit dem DJV nichts zu tun. Während die Lebenshaltungskosten seit Januar 2022 um etwa 12 Prozent gestiegen sind, gleicht die nun zur Rede stehende Zuschusszahlung zusammen mit der Tarifsteigerung den Reallohnverlust nicht annähernd aus. Dass auch noch die Laufzeit von zuvor 28 Monaten auf dann insgesamt 36 Monate ausgedehnt werden soll, macht dieses Vorgehen tarifpolitisch endgültig rätselhaft“, so Christoph Schmitz, Bundesvorstandsmitglied von ver.di und zuständig für Medien. Statt zu einem Zuschuss werde die für Verlage von Arbeitgeberbeiträgen zur Sozialversicherung befreite Zahlung zu einem Minusgeschäft für die Beschäftigten. Gute Tarifergebnisse sähen anders aus. „Es wäre besser für die Kolleginnen und Kollegen in Zeitungsredaktionen, wenn der DJV sich zusammen mit ver.di auf eine entschiedene Tarifauseinandersetzung im Frühling des kommenden Jahres einstellen würde, statt nun klein beizugeben“, erklärte Schmitz.
Die ver.di-Tarifkommission hat sich eindeutig gegen die Einigung von DJV und BDZV ausgesprochen und lehnt eine damit verbundene Friedenspflicht bis Ende 2024 ab. Dabei floss in die Bewertung ein, dass ein um über 8 Prozent hinter der Inflation herhinkender Tarifabschluss durch eine Zahlung von 120 Euro pro Monat nicht mal zur Hälfte ausgeglichen werden würde.
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