ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Medien-Info: Streiks vor Weihnachten im Handel - Arbeitgeber verweigern Verhandlungen
Streiks vor Weihnachten im Handel - Arbeitgeber verweigern Verhandlungen
Trotz anderslautender Bekundungen bei einem Spitzengespräch im November verweigern die Arbeitgeber im Einzelhandel nach wie vor Tarifverhandlungen mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Die Landesbezirke der Gewerkschaft bereiten daher Aktionen und Streiks noch vor dem Weihnachtswochenende vor. Der ver.di-Bundesvorstand ruft die Beschäftigten im Handel zu Streikaktionen zwischen Donnerstag und Samstag vor Weihnachten auf. „Wer Streiks unmittelbar vor Heiligabend verhindern will, muss an den Verhandlungstisch zurückkehren“, mahnt der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke. „Einseitige Tarifdiktate führen zu keiner Lösung. Die Beschäftigten warten seit Monaten auf einen Tarifabschluss, der Wertschätzung und Anerkennung für ihre Leistung widerspiegelt. Sich Verhandlungen zu entziehen, ist pure Provokation und völlig respektlos. Wir fordern die Arbeitgeber auf, endlich ihrer sozialen Verantwortung gerecht zu werden.“
„Wäre der Handelsverband interessiert an einem Tarifabschluss, hätte er in den letzten vier Wochen in 14 Tarifgebieten bundesweit verhandeln können. Nichts davon hat er getan“, so dass für den Handel zuständige Bundesvorstandsmitglied Silke Zimmer. Die Beschäftigten im Handel, die ohnehin nicht zu den Spitzenverdienern gehören, litten am meisten unter den Preissteigerungen und kämen seit Monaten mit ihren Gehältern kaum mehr bis zum Monatsende aus. „Die Verhandlungen ziehen sich nun seit über sieben Monaten hin. Das Verhalten der Arbeitgeber ist nicht akzeptabel. Sie handeln nach dem Motto: ‘Friss oder stirb!‘“ Die Beschäftigten hätten daher keine andere Wahl als weiter Druck zu machen, damit die Arbeitgeber wieder an den Verhandlungstisch zurückkehrten. „Dazu gehören auch die umsatzstarken Tage kurz vor Weihnachten,“ so Zimmer. „Deshalb rufen wir zu bundesweiten Arbeitsniederlegungen auch vor den Weihnachtstagen auf.“
ver.di fordert für den Einzelhandel 2,50 Euro mehr die Stunde mit einer Laufzeit von einem Jahr. Die Arbeitgeber bieten bislang für 2023 nur eine Tariferhöhung von 1,04 Euro. „Das ist weniger als die Hälfte“, so Zimmer. Nicht viel besser sähe es bei den Beschäftigten im Groß- und Außenhandel aus.
Im Einzelhandel sind rund 3,1 Millionen Menschen beschäftigt, im Groß- und Außenhandel rund 1,9 Millionen. Sie versorgen die Bevölkerung mit wichtigen Gütern, wie etwa Lebensmitteln und anderen Gütern des täglichen Lebens sowie mit Bekleidung oder Einrichtungs- und Handwerksbedarf.
V.i.S.d.P.
Daniela Milutin ver.di-Bundesvorstand Paula-Thiede-Ufer 10 10179 Berlin Tel.: 030/6956-1011, -1012 E-Mail: pressestelle@verdi.de www.verdi.de/presse