ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Medien-Info: Tarifabschluss erreicht – Lotsversetzer erhalten Inflationsausgleichsprämie und mehr Netto vom Brutto
Gemeinsame Presseerklärung des Lotsbetriebsvereins e.V. und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di)
Tarifabschluss erreicht – Lotsversetzer erhalten Inflationsausgleichsprämie und mehr Netto vom Brutto
Der Lotsbetriebsverein e.V. und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) haben sich am 5. Dezember 2024 in Hamburg nach mehrmonatigen Verhandlungen auf einen Tarifabschluss verständigt.
Die rund 450 Beschäftigten des Lotsbetriebsvereins, die als Lotsversetzer Seelotsen an Bord der Schiffe bringen und von dort zurückholen, erhalten noch im Dezember 2024 eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2000 Euro. Zudem wird die Pauschale für Sonn-, Feiertags- und Nachtarbeit angehoben. Dadurch wird die Obergrenze der Vergütung für diese besonderen Arbeitszeiten an die Realitäten beim LBV angepasst. Somit zahlt sich die Arbeit an allen Tagen und rund um die Uhr für die Beschäftigten auch auf dem Konto aus.
„Mit dieser Einigung ist ein ansonsten ab Januar möglicher Arbeitskampf abgewendet worden“, erklärt ver.di-Verhandlungsführer André Scheer. „Die Zahlung der 2000 Euro Prämie war den Beschäftigten bereits 2023 zugesagt, dann aber durch das Verkehrsministerium verweigert worden. Die Arbeit der Lotsversetzer wird durch Abgaben der Reedereien finanziert, allerdings fließen die Gelder nicht direkt an den Lotsbetriebsverein, sondern zunächst in den Bundeshaushalt. Von dort fließt das Geld im Normalfall als Zuweisung zurück. Das aber wurde in diesem Fall verweigert. Der dauerhafte Protest der Kolleginnen und Kollegen und ihre bei vielen Betriebsversammlungen demonstrierte Streikbereitschaft haben nun zu einem Umdenken im Ministerium und zu diesem Ergebnis geführt. Das ist ein wichtiger Erfolg.“
Kapitän Erik Dalege, Vorsitzender der Bundeslotsenkammer und Geschäftsführer des Lotsbetriebsvereins, ergänzt: „Ich freue mich, dass es in Kooperation mit dem BMDV und der GDWS doch noch gelungen ist, den Beschäftigten eine finanzielle Anerkennung zukommen zu lassen. Sie setzen sich unermüdlich dafür ein, dass die Lotsen auf die Schiffe kommen und so die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs auf deutschen Wasserstraßen gewährleistet ist. Wir sollten gemeinsam dafür sorgen, dass ihre so wichtige Tätigkeit in der Öffentlichkeit und bei den zuständigen Stellen mehr wahrgenommen wird.“
Nach dem Tarifabschluss hat ver.di die Kündigung der zugrundeliegenden Tarifverträge zurückgezogen. Damit sind die Beschäftigten des Lotsbetriebsvereins künftig wieder an den Heuertarifvertrag der deutschen Seeschifffahrt (HTV-See) angebunden.
Für Rückfragen bei ver.di: André Scheer 0160/99029488
V.i.S.d.P.
Martina Sönnichsen ver.di-Bundesvorstand Paula-Thiede-Ufer 10 10179 Berlin Tel.: 030/6956-1011, -1012 E-Mail: pressestelle@verdi.de www.verdi.de/presse