ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Medien-Info: ver.di ruft am Donnerstag zu bundesweitem Warnstreik in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdiensten auf
Ver.di ruft am Donnerstag zu bundesweitem Warnstreik in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdiensten auf
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten der Gesundheitseinrichtungen von Bund und Kommunen am Donnerstag (6. März 2025) zu einem bundesweiten Warnstreiktag auf. »Was die Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, in Psychiatrien und im Rettungsdienst jeden Tag für die Gesellschaft leisten, ist den meisten Menschen in diesem Land bewusst. Doch die öffentlichen Arbeitgeber lassen Anerkennung vermissen“, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. Auch in der zweiten Runde der Tarifverhandlungen Mitte Februar hätten sie kein Angebot vorgelegt. „Das Ansinnen der Arbeitgeber, eine geringe bis gar keine Lohnerhöhung zu vereinbaren, und noch dazu bei einer überlangen Laufzeit von 36 Monaten, ist eine Provokation. Die Beschäftigten geben darauf die einzig richtige Antwort: Warnstreik!“
ver.di fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert ver.di drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein „Meine-Zeit-Konto“ sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können.
Die Arbeitgeber wiesen auch Forderungen zurück, die sich speziell auf das Gesundheitswesen beziehen, zum Beispiel die Bezahlung von Pausen in Wechselschicht, wie es in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes üblich ist. Die Reduzierung der wöchentlichen Höchstarbeitszeit im Rettungsdienst von 48 auf 42 Stunden lehnen sie ebenfalls ab. ver.di fordert zudem, diejenigen besser zu entlohnen, die sich in der praktischen Ausbildung engagieren. Auch Hebammen sollen besser eingruppiert werden.
„Die Arbeitgeber müssten eigentlich ein großes Interesse daran haben, Beschäftigte zu halten und Arbeitsbedingungen zu schaffen, die für Nachwuchskräfte attraktiv sind. Davon ist allerdings in dieser Tarifrunde nichts zu spüren. Stattdessen wird uns erklärt, was alles angeblich nicht geht“, kritisierte Bühler. Zwar sei die wirtschaftliche Lage mancher Kliniken tatsächlich besorgniserregend, doch dafür brauche es eine politische Lösung. „Die Beschäftigten haben nichts zu verschenken. Sie erwarten für professionelle und oft sehr belastende Arbeit faire Löhne und bessere Bedingungen“, erklärte die Gewerkschafterin.
Beim Rettungsdienst müssten die kommunalen Arbeitgeber endlich das nachvollziehen, was bei anderen Trägern wie dem Deutschen Roten Kreuz längst vereinbart sei. „Beim DRK wird die Höchstarbeitszeit schrittweise auf 42 Stunden pro Woche verkürzt. Das muss auch im öffentlichen Dienst möglich sein“, so Bühler. „Die Beschäftigten im Gesundheitswesen kümmern sich täglich um andere, mit dem Warnstreik kümmern sie sich jetzt auch um ihre eigenen Interessen.“
Die Tarifverhandlungen werden am 14. bis 16. März 2025 in Potsdam fortgesetzt.
Hinweis für die Redaktionen: Die regionalen Aktionen und Streiks in Gesundheitseinrichtungen, die auch am Freitag (7. März 2025) stattfinden können, werden von den ver.di-Landesbezirken angekündigt. Bitte entnehmen Sie weitere Informationen den Presseerklärungen der ver.di-Landesbezirke.
V.i.S.d.P.
Richard Rother ver.di-Bundesvorstand Paula-Thiede-Ufer 10 10179 Berlin Tel.: 030/6956-1011, -1012 E-Mail: pressestelle@verdi.de www.verdi.de/presse