VDA - Verband der Automobilindustrie e.V.
VDA-Präsident Matthias Wissmann: "Wir haben alle Chancen, unsere starke industrielle Position zu behaupten!"
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Berlin (ots)
Pkw-Weltmarkt wächst weiter - erstes Halbjahr für die deutsche Automobilindustrie verlief überwiegend positiv MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN
Anmoderation:
Die deutsche Automobilindustrie profitiert vom weltweit wachsenden Pkw-Markt. Das wurde bei der heutigen Halbjahres-Pressekonferenz des Verbands der Automobilindustrie (VDA) bekannt gegeben. Die Bilanz der ersten sechs Monate in den Weltmärkten fällt entsprechend überwiegend positiv aus, was auch den deutschen Herstellern und Zulieferern zugutekommt. So ist der Inlandsmarkt im ersten Halbjahr um drei Prozent auf 1,8 Millionen Einheiten gestiegen. Die Zahl der Stammbeschäftigten umfasst 812.000 Mitarbeiter - das ist der höchste Stand seit 26 Jahren. Für das Gesamtjahr wird ein Pkw-Inlandsmarkt von 3,35 Millionen Neuzulassungen prognostiziert. Diese Zahlen gab VDA-Präsident Matthias Wissmann heute in Berlin bekannt:
O-Ton Matthias Wissmann
Wir haben alle Chancen, unsere starke industrielle Position zu behaupten. Die Perspektiven für das Gesamtjahr 2017 sind ordentlich. Wir gehen davon aus, dass der Weltmarkt auf 84,5 Millionen verkaufte Fahrzeuge - also plus 2 Prozent - steigen wird. (0:24)
Andererseits - und auch darauf wies Matthias Wissmann hin - gibt es international einige erhebliche politische Risiken. Dazu gehören neben den Unsicherheiten, die mit dem Brexit einhergehen, auch handelspolitische Fragen Europas - adressiert in Richtung USA ebenso wie in Richtung China. Lobende Worte gab es von Matthias Wissmann für den neuen französischen Präsidenten Emanuel Macron, der sich klar für Europa und eine enge Partnerschaft mit Deutschland ausgesprochen hat.
O-Ton Matthias Wissmann
In diesem insgesamt schwieriger werdenden Umfeld kommt der deutschen Automobilindustrie sehr zugute, dass sie weltweit aufgestellt ist. Wir haben inzwischen Fertigungsstandorte in 22 Ländern außerhalb Deutschlands. Wir haben im vergangenen Jahr 15,8 Millionen Pkw produziert, davon 10,1 Millionen Einheiten im Ausland. Allein in China liefen 4 Millionen Pkw deutscher Konzernmarken von den Bändern, in den USA waren es 850.000 Light Vehicles. Ähnlich international ausgerichtet sind unsere Zulieferer - mit mehr als 2.200 Auslandsstandorten in rund 80 Ländern. (0:40)
Dass diese Erfolgsgeschichte fortgeschrieben werden kann ist aber keine Selbstverständlichkeit. Weil die gute Beschäftigungslage an den deutschen Inlandsstandorten entscheidend von der Exportstärke unserer Industrie abhängt, sind offene Märkte und damit eine liberale Handelspolitik wichtiger denn je, so der VDA-Präsident:
O-Ton Matthias Wissmann
Davon leben wir ganz entscheidend, dass die Märkte offen bleiben. Und wir leben ebenso stark davon, dass wir so innovativ bleiben -Hersteller und Zulieferer - wie wir sind. Die deutsche Automobilindustrie investiert in Forschung und Entwicklung weltweit 39 Milliarden Euro, übrigens doppelt so viel wie vor zehn Jahren und mehr als praktisch jede andere Automobilnation. (0:35)
Ein gewaltiger Anteil dieser Investitionen fließt dabei in die Entwicklung alternativer Antriebe, insbesondere in die Elektromobilität. Bis zum Jahr 2020 werden das 40 Milliarden Euro sein. Natürlich äußerte sich der VDA-Präsident bei der heutigen Halbjahres-Pressekonferenz auch zur aktuellen Dieseldiskussion. Wissmann sprach sich für eine sachorientierte Debatte aus, statt in Schwarz-Weiß-Malerei zu verfallen.
Die neueste Diesel-Generation mit Euro-6 habe in Sachen Luftreinhaltung einen großen Schritt nach vorn gemacht, und gegenüber ihrem Euro-5-Vorgänger 50 Prozent niedrigere Stickoxidwerte. Zudem sei dank serienmäßig eingebauter Partikelfilter das Feinstaubproblem schon seit vielen Jahren gelöst. Für Feinstaubalarm durch Diesel und daraus abgeleitete Fahrverbote bestehe also kein Anlass. Gleichzeitig kündigte Matthias Wissmann für den 2. August ein Maßnahmenpaket zur Verbesserung der innerstädtischen Stickoxid-Emissionen von Euro-5-Diesel mittels neuer Software an.
O-Ton Matthias Wissmann
Wir gehen bei den deutschen Herstellern davon aus, dass etwa die Hälfte der Euro-5-Diesel, die auf den Straßen unterwegs sind, für solch eine Nachbesserung geeignet ist. Durch ein Software-Update könnten diese Euro-5-Fahrzeuge ihre NOx-Emissionen auf der Straße deutlich senken. Ziel einer solchen Nachbesserung wäre es, Fahrverbote zu vermeiden und die Verbesserung der Luftqualität, die ohnehin durch die natürliche Bestandserneuerung in den kommenden Jahren erfolgt, zu beschleunigen. (0:31)
Abmoderation:
Halbjahresbilanz der deutschen Automobilindustrie: Die ersten sechs Monate sind erfolgreich gelaufen. Derzeit arbeiten in der deutschen Autoindustrie 812.000 Beschäftigte und damit so viele wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. In den ersten sechs Monaten des Jahres kauften die Deutschen 1,8 Millionen Autos und damit 3 Prozent mehr als im Vorjahr.
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Aktualisierung am 04.07.2017 um 14:38 Uhr.
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