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Solar-Folie für Autodächer sorgt für größerer E-Auto-Reichweite - Spektakuläre Entwicklung der Fraunhofer Gesellschaft auf der IAA MOBILITY vorgestellt

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München (ots)

Anmoderation:

Deutschland erlebt zurzeit einen wahren Photovoltaik-Boom. Immer mehr Privathäuser werden mit Solarmodulen ausgestattet. Auch auf Fabrik- und Lagerhallen wird jeder Quadratmeter für PV-Nutzung genutzt. Doch es gibt noch viel mehr Potential, die Sonne zu nutzen: vielleicht werden wir bald auf unserem Autodach oder der Motorhaube Solarstrom produzieren. Die Fraunhofer Gesellschaft hat gestern (04.09.) auf der IAA MOBILITY in München eine Solarfolien-Technologie vorgestellt, die die Stromerzeugung auf dem Pkw revolutionieren könnte. Andre Schüle, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Fraunhofer Instituts für solare Energiesysteme in Freiburg:

O-Ton Andre Schüle

Wir stellen hier auf der IAA Technologien aus, die über das hinausgehen, was die Glaspanoramadächer bieten - mit Hinblick auf die Kosten und auf das Gewicht. Optimierte Technologien, also einmal eine Metall-Lamination mit Polymerfolien und eingekapselten Silizium-Solarzellen oder eben die Harz-Umspritzung, wo hoch effiziente Solarzelltechnologie angewandt wurde, die dann mit einem Harz umspritzt wurde. (0:28)

Der große Vorteil des Verfahrens: Die Solarfolie kann jeder beliebigen Farbe und Form des jeweiligen Autos angepasst werden - das hat es so bislang noch nicht gegeben. Aber das ist nicht der einzige Vorzug gegenüber den bisherigen auf dem Markt verfügbaren Solarmodulen für Pkw. Die Fraunhofer-Innovation erhöht die Effizienz der Fahrzeuge signifikant:

O-Ton Andre Schüle

Aktuell ist es so, dass man am Markt eben Glaspanoramadächer mit Solarzellen kaufen kann. Die liegen dann so im Preis 2.000 bis 3.000 EUR pro Dach. Und da wollen wir hin, dass wir noch günstiger werden. Da wollen wir in Serie erzielen können, dass man bei 100 bis 150 EUR pro Quadratmeter an Kosten rauskommt. Und gleichzeitig sehen wir auch, dass das Gewicht von Glaspanoramadächern sehr schwer ist. Also wenn man da mal jetzt mal so ein mittleres Gewicht annehmen würde, dann liegt das um die 20 Kilo für ein Glaspanoramadach. Und das zusätzliche Gewicht, was wir mit der Metall-Lamination aufbringen würden, liegt dann eher so im Bereich zwischen 1,25 bis 1,5 Kilo für die Solarzellen und die Verbinder. Das heißt, hier sehen wir also auch eine Gewichtersparnis noch mal als sehr relevant, um auch das Fahrzeug an sich effizient mit erneuerbaren Energien zu betreiben. (0:48)

Eine Studie des Fraunhofer Instituts hat ergeben, dass die Stromgewinnung auf Dach und Fronthaube eines Autos im südbadischen Freiburg - also einer vergleichsweise sonnenreichen Stadt - für eine Reichweite von 4.000 Kilometer im Jahr sorgen könnte. Andre Schüler würde ein solches Fahrzeug aber nicht als rein solar betriebenes Auto bezeichnen, dazu sind die Solarzellen auf der Karosserie noch nicht in der Lage. Aber:

O-Ton Andre Schüle

Ich habe im Kopf die Vision von einem E-Fahrzeug, das durch Solarflächen unterstützt wird, wo Nebenaggregate vor allen Dingen im Niedervoltbereich kompensiert werden können. Darüber hinaus, was dann noch an Energie übrig bleibt, kann sogar dann auch für die Fahrt genutzt werden oder für die Kühlleistung vom Fahrzeug. Das ist so der Bonus, den wir mitbringen. (0:20)

Aktuell sucht das Fraunhofer Institut noch zusätzliche Entwicklungspartner, um die Oberfläche noch weiter verbessern zu können. Ziel ist es, mit einem Fahrzeughersteller in Großserie gehen zu können. Wann das soweit sein könnte? Andre Schüle wagt noch keine konkrete Prognose:

O-Ton Andre Schüle

Das ist immer eine schwierige Frage. Das muss letztlich der Markt zeigen. Wir wissen aus der Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern, dass sich gerade sehr viele Player das am Markt anschauen. Es gibt Announcements wie zum Beispiel von Mercedes-Benz, dass die Serientechnologie 2024/2025 angestrebt wird. Und alles Detaillierte muss dann der Markt letztlich zeigen. (0:18)

Abmoderation:

Die Kraft der Sonne auch mit dem eigenen Auto nutzen - die Fraunhofer Gesellschaft bringt eine hauchdünne Solarfolie auf Dach und Motorhaube an und hofft in naher Zukunft auf Serienfertigung. Zu bewundern gibt es die Innovation auf der IAA MOBIITY in Halle B1 auf dem Messegelände in München-Riem.

Pressekontakt:

VDA, Simon Schütz, 030 897842 121
all4radio, Hannes Brühl, 0711 3277759 0

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