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Neue Studie zur Behandlung vorzeitiger Wehen
Bei drohender Frühgeburt: Mehr Sicherheit für Mutter und Kind

Kiel (ots)

Jedes Jahr werden in der Bundesrepublik circa 712.000
Kinder geboren, davon 64.000 bereits vor der 37.
Schwangerschaftswoche. Rund 8.000 Babys kommen zwischen der 26. und
30. Schwangerschaftswoche zur Welt und 1.000 extreme Frühchen sogar
zwischen der 24. und 25. Woche. Die erfolgreiche Behandlung
vorzeitiger Wehen spart Zeit. Kostbare Zeit, um die Organe des
Ungeborenen, vor allem die Lunge, medikamentös reifen zu lassen und
den Transport in ein Perinatalzentrum sicherzustellen.
Die Wehenhemmung (Tokolyse) verbessert dadurch die
Überlebenschancen: Mit jedem zusätzlichen Tag, der zwischen der 23.
bis 27. Schwangerschaftswoche gewonnen wird, steigt die
Überlebensrate um 3% (1), und sinkt die Wahrscheinlichkeit von
Komplikationen und Langzeitfolgen. Hauptziel einer effektiven
Wehenhemmung ist nach heutigem Stand die Verlängerung der
Schwangerschaft um mindestens 48 Stunden.
Mit dem innovativen Wirkstoff Atosiban gelingt dies sicherer als
mit üblichen Wehenhemmern, denn die Rate von Nebenwirkungen liegt
weitaus niedriger, wie Professor Peter Husslein aus Wien bei einem
Kongress von Spezialisten im schweizerischen Montreux anhand einer
jüngsten europäischen Studie belegte. Die klassischen Medikamente
zögern die Entbindung zwar hinaus, verursachen bei vielen Schwangeren
jedoch unangenehme Nebenwirkungen wie innere Unruhe, Nervosität,
Herzklopfen, Herzrasen bis hin zu starker Übelkeit und Erbrechen. In
Extremfällen können Herzrhythmusstörungen und Lungenödeme auftreten.
Therapieabbrüche sind oftmals die Folge.
In der jüngsten Vergleichsstudie (2), die mit 811 Schwangeren mit
vorzeitigen Wehen an 105 europäischen Zentren durchgeführt wurde,
erwies sich Atosiban als effektiver und verträglicher als die
gängigen Behandlungsformen. Das Ziel, die Entbindung um mindestens 48
Stunden hinauszuzögern, möglichst ohne Zusatz eines zweiten
Wehenhemmers, wurde mit Atosiban in mehr als drei Viertel der Fälle
(78%) erreicht. Mütterliche Nebenwirkungen, überwiegend
Herz-Kreislauf-Beschwerden, traten bei Atosiban deutlich seltener
auf: Bei den klassischen Wehenhemmern, wie Beta-Agonisten, kam es
aufgrund der Nebenwirkungen zehnmal häufiger zu Therapieabbrüchen als
unter Atosiban. Insgesamt attestierte Husslein dem Wirkstoff Atosiban
ein hohes Sicherheitsprofil - und damit mehr Sicherheit für Mutter
und Kind.
Quellen:
   1 Rath W. und C. Bartz: GebFra 2005; 65:570-579
2 TREASURE (Tractocile Efficacy Assessment Survey in Europe)- 
     Studie: Abstracts 3rd International Preterm Labour Congress, 
     Montreux
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