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PREMIERE WORLD Champions League
Marcel Reif: "ManU ist nur anfällig, wenn man sie psychologisch schocken kann!"

München (ots)

Mario Basler im PREMIERE WORLD-Interview: "Der FC Bayern hat
leichten Vorteil"
Manchester United empfängt am Dienstag, 3. April, den FC Bayern
München im Viertelfinale der UEFA Champions League. PREMIERE WORLD
überträgt die Partie live und exklusiv im deutschen Fernsehen ab
20.15 Uhr. Marcel Reif, der das Spiel im Old Trafford kommentiert,
war auch 1999 Kommentator des Champions League Finales zwischen
beiden Mannschaften. Zusammen mit Mario Basler, dem
Bayern-Torschützen von 1999, gab Marcel Reif im PREMIERE
WORLD-Interview seine Einschätzungen zur Partie, den Mannschaften und
beiden Vereinen.
PREMIERE WORLD: Manchester United hat am Samstag 0:2 bei Liverpool
verloren und spielte farblos. Erwarten Sie eine ähnliche Leistung am
Dienstag gegen die Bayern?
Marcel Reif: "Ganz sicher nicht! Manchester hat in der Premier
League einen so großen Vorsprung, dass sie sich die Niederlage
problemlos leisten konnten. Anders die Bayern. Die konnten sich den
Ausrutscher gegen Bremen eigentlich nicht erlauben, weil die
Konkurrenz in der Bundesliga sehr nah dran ist. Aber am Dienstag
werden die Mannschaft ganz anders ins Spiel gehen. Dass beide in der
Liga gepatzt haben, zeigt, wie wichtig sie das Champions
League-Viertelfinale nehmen."
Mario Basler: "ManU wird am Dienstag ganz anders auftreten als in
Liverpool. United konzentriert sich voll auf das Viertelfinale,
deshalb wurden Spieler wie Stam und Scholes geschont."
Wo hat Manchester United seine Stärken, wo liegen die Schwächen?
Marcel Reif: "ManU ist durchgehend hervorragend besetzt. Sie haben
mit Jap Stam eine Weltklasseabwehr, ein Mittelfeld, das andere
Vereine suchen, und Stürmer, die Tore machen. Mit dem phantastischen
Stadion und dem Publikum im Rücken, gibt es wenig Schwächen. Sie sind
nur anfällig, wenn man sie psychologisch schocken kann. ManU geht im
Old Trafford äußerst selbstbewusst in die Spiele. Wenn man sie in
Rückstand bringt, und das Publikum leise wird, dann hat man eine
Chance, zu gewinnen."
Mario Basler: "Im Spiel nach vorne ist Manchester United sehr
gefährlich. Wenn man jedoch ManU frühzeitig attackiert und aggressiv
spielt, bringt man ihre Viererkette in Schwierigkeiten und bekommt
seine Chancen."
Braucht der FC Bayern Superstars wie David Beckham, um an die
Erfolge der 70er Jahre anknüpfen zu können?
Marcel Reif: "Mittelfristig wird Bayern München nicht um solche
Transfers herumkommen, wenn man mithalten will. Heute ist es so: Nur
wenn die ersten 12, 13 Spieler fit sind und alle 100 Prozent bringen,
dann kann der FC Bayern die Champions League gewinnen - auch gegen
Mannschaften wie Manchester United und Real Madrid, die mit Stars
gespickt sind. Wenn es bei den ersten 12, 13 Ausfälle oder Formtiefs
gibt, wird es für Bayern sehr schwierig."
Mario Basler: "Der FC Bayern hat eine sehr gute Mannschaft. In
Deutschland ist der finanzielle Rahmen aber anders als in England und
Spanien, wo brutale Gehälter und Ablösesummen gezahlt werden. So
etwas macht der FC Bayern nicht mit, auch wenn sie sich für die
nächste Saison verstärken müssen. In Deutschland ist der Fußball so
populär, dass man einen David Beckham nicht braucht!"
Wie würden Sie die Fußballphilosophien von ManU und Bayern
umschreiben?
Marcel Reif: "Beide praktizieren Seriosität. United und der FC
Bayern geben nur die Summen aus, die sie einnehmen. Bei beiden Klubs
wird Kontinuität in den entscheidenden Positionen groß beschrieben,
wobei Manchester den Bayern in diesem Punkt noch ein Stückchen voraus
ist. ManU spielt nicht den typisch britischen Fußball. Bei Alex
Ferguson wird Fußball im wahrsten Sinne des Wortes gespielt und das
auf höchstem Niveau. Der FC Bayern ist sicherlich nicht, was den
deutschen Fußball momentan im Schnitt ausmacht, sondern sie sind den
anderen Klubs ein gutes Stück voraus."
Mario Basler: "ManU und Bayern haben ein Ziel: Die Nummer eins auf
der Welt zu sein. United ist diesem Ziel sehr nah. Beide Klubs werden
von hochprofessionellen Leuten geführt."
Wie können die Bayern ManU knacken?
Marcel Reif: "Wenn man nach Manchester fährt, Angst hat und sich
versteckt, wird man 90 Minuten niemals ohne Niederlage überstehen.
Ins Old Trafford muss man mit breiter Brust fahren, von der ersten
Minute an dagegen halten und die Zweikämpfe annehmen. Sonst wird man
erdrückt. Wenn man die Zuschauer nicht verstummen lassen kann, geht
man in der Atmosphäre des Old Trafford sehr leicht unter und zwar so,
dass man keine Chance hat, das im Rückspiel aufzuholen."
Mario Basler: "Es werden zwei brutal schwere Spiele. Die
Mannschaften sind ausgeglichen, aber der FC Bayern hat einen leichten
Vorteil, da das zweite Spiel im Münchner Olympiasta-dion ist. Ich
hoffe vor allem für den deutschen Fußball, dass der FC Bayern weiter
kommt."
Sie waren 1999 beim Finale in Barcelona dabei. Mit was für
Gefühlen werden die Bayern-Spieler am Dienstag den Rasen im Old
Trafford betreten?
Marcel Reif: "Mit heißem Herzen. Aber wenn die Bayern-Spieler
blindlings versuchen sollten, die alte Rechnungen von 1999 zu
begleichen, laufen sie United in die Falle. Sie dürfen keineswegs den
kühlen Kopf verlieren. Die Situation ist jetzt auch eine andere als
im Finale von 1999. Es gibt ein Hin- und Rückspiel, daher wird mehr
Taktik in der Partie sein."
Mario Basler: "Es wird immer von Revanche oder Rache gesprochen,
aber jetzt geht es um den Einzug ins Halbfinale. Damals war es ein
Endspiel, daher sind beide Spiele nicht miteinander zu vergleichen."
Rückfragen:
Arne Reinbold
PREMIERE WORLD
Sport-PR
Tel.: 089/9958-6366
Fax: 089/9958-6369

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