Bader gibt zu: "Möglicherweise waren die Spieler überfordert"
Unterföhring (ots)
In Sky90 - die KIA Fußballdebatte sprachen u.a. Sky Experte Jan Aage Fjörtoft und Martin Bader, Sportvorstand des 1. FC Nürnberg über das Geschehen in der Fußball-Bundesliga am 32. Spieltag.
Martin Bader ...
... über die Auswirkungen des Abstiegskampfes: "Klar, dass man die Arbeit mit nach Hause nimmt. Man hat es den ganzen Tag im Kopf, man führt viele Gespräche, man ist bei der Mannschaft. Klar, dass die Lebensqualität komplett leidet."
... über die Richtigkeit des Trainerwechsels: " Es ist bitter mit dem Mainz-Spiel, aber es war auf drei Spiele angelegt, mit der Hoffnung auf fünf."
... auf die Frage, wann die Entscheidung fiel, Verbeek zu entlassen. "Wir haben das Gefühl gehabt, das es ganz gut passt mit Gertjan Verbeek, weil er eine Idee hat, Fußball spielen zu lassen. Dann sind uns die Spieler weggebrochen, und wir sind bei der Idee geblieben. Aber am Ende ist es ein Ergebnissport. Wenn man sich nicht den veränderten Gegebenheiten anpasst. sondern starr bei seinem Prinzip bleibt, alles mit der spielerischen Klasse zu lösen, dann fängst du an, eine Mannschaft auf der Strecke zu verlieren. Das war ein Prozess nach dem Wolfsburg-Spiel, als die Mannschaft sagte, wir wollen es gegen Leverkusen anders spielen. Und dann verlieren wir gegen Leverkusen. Dann war klar, entweder lassen wir es laufen oder dass wir den Impuls noch mal setzen müssen. Wir hatten das Gefühl, der Halt war verloren gegangen."
... über die Verbeeks Arbeitsweise: "Er hat eine klare Idee gehabt, wie er trainieren lassen will, hatte klare Abläufe und Sechs-Wochen-Pläne, von denen er nicht abgewichen ist. Er hat immer klar gesagt, wir müssen unsere Offensiv-Qualitäten mit Josip Drmic ins Spiel bringen und das geht nur, wenn wir vorne anlaufen und kompaktes Pressing spielen. Da fragt man schon immer wieder nach, ob das Halt findet in der Mannschaft. Der Wunsch war schon da, etwas offensiver zu spielen, aber dennoch an der Fußball-Bundesliga zu orientieren, das Ergebnis steht über allem. Es ist immer der Wunsch, dass du einen Trainer hast, der beides verinnerlicht. In der aktuellen Situation ist es nicht gefragt, dass wir gute Fußballspiele absolvieren, sondern wir brauchen Ergebnisse. "
... auf die Frage, ob die Mannschaft den Trainer weggeputscht hat: "Natürlich bekomme ich das Verhältnis zwischen Trainerstab und Mannschaft immer mit und die Gespräche, in denen dann auch die Sorgen formuliert werden. Insofern war klar, dass da eine unterschiedliche Auffassung entstanden ist. Das hat nichts mit Putsch zu tun, sondern sie hatten die Sorge, dass die Gefahr verkannt wird, dass wir sehenden Auges in den Abstieg gehen. Möglicherweise waren die Spieler überfordert."
... über Verbeeks Reaktion nach der Entlassung: "Es wäre fatal, wenn er dafür Verständnis hätte. Er hat die Sorgen des Vereins so nicht geteilt und konnte so nicht nachvollziehen, dass die Entscheidung so drei Tage vor Saisonende fällt."
... über die Entscheidung für Roger Prinzen: "Du findest keinen Trainer, der die Mannschaft so gut kennt, wie jemand, der tagtäglich mit der Mannschaft in Berührung ist."
... über seine Zukunft bei einem möglichen Abstieg: Klar, dann bin ich auch abgestiegen. Wenn es für den 1. FC Nürnberg die richtige Entscheidung ist (den Club zu verlassen, die Red.), dann muss man sich mit den Gremien zusammensetzen. Aber wenn ich mich jetzt damit beschäftige, würde ich mich blockieren."
...über das bevorstehende Spiel gegen Hannover: "Es ist die große Gefahr, dass wir glauben, dass Hannover leicht wird. Wir sind in keiner optimalen Verfassung, und Hannover kommt mit dem Bewusstsein, sie haben es geschafft und können befreit aufspielen."
... über Josip Drmic: "Fakt ist, dass Josip nicht zu halten sein wird, wenn wir absteigen. Sollten wir die Klasse halten, wird es auch schwer."
Sky Experte Jan Aage Fjörtoft ...
... über Verbeek: "Der Trainer war taktisch nicht reif genug."
... über Mourinho: "Wenn man mit drei Sechser in Madrid spielt, ist das nicht Genius, das macht auch meine Tante."
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