"16 Mannschaften bei einer Eishockey-Weltmeisterschaft sind zu viel!" / Erich Kühnhackl kritisiert im Premiere-Interview den WM-Modus und zieht WM-Fazit
München (ots)
Der deutsche Rekordtorschütze Erich Kühnhackl hat in einem Premiere-Interview harsche Kritik am bestehenden Modus der Eishockey-Weltmeisterschaft geübt: "16 Mannschaften sind bei einer WM zu viel. Man sollte versuchen, die Teilnehmerzahl auf maximal zwölf Teams zu reduzieren", erklärte der 51-Jährige.
Kühnhackl, der als Experte für Premiere die Eishockey-WM analysiert hat, stellte klar, dass aus seiner Sicht "Mannschaften wie die aus Japan bei einer A-WM nichts zu suchen haben". Der deutsche Eishockey-Spieler des Jahrhunderts weiter: "Die können spielen wie sie wollen und sind immer dabei. Das geht so nicht, schließlich muss doch im Sport in erster Linie die Leistung Gradmesser für eine Teilnahme an einem großen Turnier sein!"
Damit nicht genug. Kühnhackl beanstandete ebenfalls die Durchführung einer WM-Endrunde nach Salt Lake City: "Für mich ist es nicht nachzuvollziehen, dass nach dem olympischen Turnier auch noch eine Weltmeisterschaft gespielt wird. Zumindest im Olympia-Jahr sollte die WM ausfallen." Der 211-malige Nationalspieler ergänzte: "Unsere Top-Spieler haben in der Liga über 70 Spiele, zehn Ländervergleiche, die Begegnungen bei den Olympischen Spielen und dann auch noch die Partien bei der WM. Da kommen einige auf knapp 100 Matches. Das ist Wahnsinn! Natürlich spielt das Geld eine wichtige Rolle, aber man sollte doch in allen Bereichen die Vernunft walten lassen. Es macht doch wirklich keinen Sinn, auch was die Wertigkeit einer Weltmeisterschaft betrifft, innerhalb von zwei Monaten zwei große Turniere zu veranstalten!"
Dagegen fand Kühnhackl bei seinem sportlichen WM-Fazit nur lobende Worte für die deutsche Nationalmannschaft, die erst im Viertelfinale gegen Gastgeber Schweden ausschied: "Deutschland hat sich während des gesamten Turniers, auch bei der Niederlage gegen Schweden, ganz hervorragend aus der Affäre gezogen. Wenn Spieler und Verantwortliche so weitermachen, ist mir um die Zukunft des deutschen Eishockeys nicht bange."
Auch der Rücktritt von Kapitän Jürgen Rumrich und anderen arrivierten Spielern sind seiner Meinung nach kein Rückschlag, ganz im Gegenteil: "Dann ist wieder Platz für andere junge, hungrige Spieler. Man muss den Akteuren nur die Möglichkeit geben, sich zu beweisen." Einen Vorschlag für die Nachfolge des scheidenden Kapitäns hat Kühnhackl auch schon parat: "Ich könnte mir vorstellen, dass Stefan Ustorf das Erbe von Jürgen Rumrich antritt. Er hat ein hervorragendes Turnier gespielt und ich traue ihm absolut zu, in die Rolle des Leaders hineinzuwachsen. Aber selbstverständlich muss das letztlich Hans Zach entscheiden."
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