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KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung

"Ärzte sind keine Kassenpolizisten"
Chipkartenbetrug: KBV zu Schmidt-Äußerungen

Berlin (ots)

"Mit großer Verwunderung" kommentierte Dr. Leonhard
Hansen, Zweiter Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
(KBV), heute in Berlin Äußerungen von Bundesgesundheitsministerin
Ulla Schmidt. Diese hatte erklärt, Ärzte sollten sich den
Personalausweis ihrer Patienten vorlegen lassen, um Chipkartenbetrug
zu verhindern.
Hansen verwies auf Schmidts eigenen Staatssekretär Dr. Klaus Theo
Schröder: "Dieser hat das Wesentliche in einer Antwort auf eine
parlamentarische Anfrage des CDU-Bundestagsabgeordneten Jens Spahn
klar dargestellt. Herr Schröder erinnerte die Krankenkassen an ihre
Pflicht, alle notwendigen organisatorischen und technischen Maßnahmen
zu ergreifen, um einem potenziellen Missbrauch der
Krankenversichertenkarte präventiv entgegenzuwirken." Dies gelte
insbesondere - so Schröder in der Antwort auf die parlamentarische
Anfrage weiter - für den ordnungsgemäßen Einzug der
Krankenversichertenkarte im Falle eines Kassenwechsels.
Selbstverständlich würden Ärzte in begründeten Einzelfällen, zum
Beispiel bei Zweifeln an der Legitimation des Karteninhabers, die
Vorlage des Personalausweis verlangen. "Eine generelle Vorlage des
Personalausweises zur Pflicht zu machen, wäre allerdings ein nicht
wieder gut zu machender Eingriff in das vertrauensvolle
Arzt-Patient-Verhältnis. Was sollte denn dann mit kranken Patienten
geschehen, die ihre Chipkarte zu Hause vergessen haben? Schickt der
Arzt sie nach Hause?", fragte Hansen. Außerdem seien Ärzte keine
"verlängerten Kontrollarme der Krankenkassen".

Pressekontakt:

Dr. Roland Stahl
Tel: 0221 / 4005-213

Roland Ilzhöfer
Tel: 030 / 4005-1230

Gabriele Prissok
Tel: 030 / 4005-1240

Original-Content von: KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung, übermittelt durch news aktuell

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