KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung
KBV begrüßt Studie des Fritz Beske Instituts
Richter-Reichhelm
warnt vor Innovationsstau
Berlin (ots)
Wir begrüßen die heute vorgestellte Studie des Fritz Beske Instituts. Sie ist ein wichtiger Beitrag zu einer ehrlichen Diskussion in Deutschland: Sie zeigt, dass sich alle Regierungen egal welcher Couleur der Verschiebebahnhoftaktik in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bedient und Gelder auch für systemfremde Leistungen verwendet haben. Außerdem macht die Studie deutlich, dass wir in der GKV ein Einnahmen- und nicht ein Ausgabenproblem haben. Dies erklärte heute Dr. Manfred Richter- Reichhelm, Erster Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), in Berlin.
Das Kieler Fritz Beske Institut für Gesundheits-System-Forschung hat in seiner Studie Zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung die finanziellen Auswirkungen der politischen Entscheidungen der vergangenen 27 Jahre untersucht. Das Fazit der Studie: Wenn nicht über Jahrzehnte hinweg Lasten anderer Zweige der sozialen Sicherung und des Staates auf die GKV überwälzt worden wären, hätten die gesetzlichen Krankenkassen heute deutlich niedrigere Beitragssätze. Ohne die Finanzierung der systemfremden Leistungen läge der durchschnittliche Beitragssatz für das Jahr 2004 nach Berechungen des Instituts nicht bei 14,1 Prozent, sondern bei 11,8 Prozent.
Richter-Reichhelm begrüßte die Klarstellung von Prof. Fritz Beske, dass Zahlen so genannter politischer Berater oft nur zur Stimmungsmache dienten und nicht belegt werden könnten. Der Kassenärztechef warnte vor einem Innovationsstau im Gesundheitswesen: Die Entwicklungen in der GKV haben dazu geführt, dass niedergelassene Ärzte nicht mehr ausreichend in Praxen investieren. Auch Kliniken fehlen Investitionsmöglichkeiten. Zudem wird es der Pharmaindustrie und Geräteherstellern immer schwerer gemacht, Innovationen auf den Markt zu bringen. Das Gesundheitswesen ist einer der bedeutendsten Arbeitsmärkte in Deutschland. Ohne die notwendigen Investitionen droht dieser Jobmaschine großer Schaden.
ots-Originaltext: KBV
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=34021
Kontakt:
Dr. Roland Stahl, Tel.: 030 / 4005 - 2202
Roland Ilzhöfer, Tel.: 030 / 4005 - 2230
Original-Content von: KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung, übermittelt durch news aktuell