KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung
Letzte Vertreterversammlung der KBV alter Prägung
Richter-
Reichhelm: Hart in der Sache und überzeugend sein
Berlin (ots)
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Hart in der Sache, aber immer mit dem Ziel zu überzeugen, nicht zu polarisieren. Das war und ist die Sache der KBV. Mit diesen Worten beschrieb Dr. Manfred Richter-Reichhelm, Erster Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) den Charakter der KBV. In seiner Grundsatzrede anlässlich der letzten Vertreterversammlung alter Prägung zog er eine Bilanz der zu Ende gehenden Amtszeit des ehrenamtlichen Vorstands. Im nächsten Jahr erhält die KBV neue Strukturen mit einem zweiköpfigen hauptamtlichen Vorstand an der Spitze und einer verkleinerten Vertreterversammlung.
Qualität zu fördern ist eine nie endende Aufgabe, erklärte der KBV- Chef. Hier sei in den vergangenen Jahren viel geschehen. Erst vor wenigen Tagen habe die KBV den ersten bundesweiten Qualitätsbericht (im Internet unter http://www.kbv.de/publikationen/6330.htm) veröffentlicht. Zudem befinde sich mit Qualität und Entwicklung in Praxen, auch QEP genannt, ein eigenes Qualitäts-Management-System derzeit in der Erprobungsphase.
Richter-Reichhelm erinnerte an den harten Kampf der KBV und der Ärzteschaft gegen den Kollektivregress beim Thema Arzneimittelverordnungen. Dieser Einsatz war 1999 mit dem Arzneimittelbudget-Ablösungsgesetz von Erfolg gekrönt. Das Budget wurde ersetzt durch ein Verhandlungssystem mit Richtgrößen und Ausgabenobergrenzen, erläuterte er.
Der KBV-Chef erinnerte an das Zukunftsthema Telematik. Sie wird die gesamte medizinische Versorgung verändern. Besonders wichtig ist, dass für jeden Vertragsarzt und -psychotherapeuten sicher ist: Er wird über transaktionsbedingte Zuschläge die Investitionen ebenso wie einen Teil der laufenden Betriebskosten refinanzieren können. Auch das ist ein großer Erfolg für die KBV, führte er aus.
Deutlich fiel auch sein Bekenntnis zum neuen Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) aus, der im April 2005 in Kraft treten wird: Der EBM 2000plus bildet eine der notwendigen Grundlagen für die Ablösung der unsäglichen Honorarbudgets durch morbiditätsorientierte Regelleistungsvolumen ab dem Jahr 2007.
Nachdenkliche Töne schlug Richter-Reichhelm bei der Beschreibung des Verhältnisses von Haus- und Fachärzten an. Leider muss man feststellen, dass zuweilen tiefes Misstrauen herrscht. Im politischen Kampf um bessere Rahmenbedingungen für die vertragsärztliche und -psychotherapeutische Versorgung hat sich die Regierung oft genug der inneren Zerrissenheit bedient, konstatierte er.
Er bekannte sich ausdrücklich zum System der Kassenärztlichen Vereinigungen und der KBV: Wir stehen für eine qualitativ hochwertige, flächendeckende ambulante medizinische Versorgung. Eine solche Versorgung sei nur möglich auf der Grundlage von Kollektivverträgen. Diese müssen und können allerdings ergänzt werden durch weitere Vereinbarungen, so der scheidende KBV-Chef.
Die Rede von Dr. Manfred Richter-Reichhelm befindet sich als Download-Dokument im Internet unter http://www.kbv.de/publikationen/6346.htm.
ots-Originaltext: KBV
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