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KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung

Neuer Vertragsentwurf zur Behandlung von HIV/AIDS
Erklärtes Ziel: Lebensqualität der Betroffenen steigern

Berlin (ots)

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), die
Deutsche Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Ärzte in der Versorgung
HIV-Infizierter (DAGNÄ) und die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) haben heute
in einer gemeinsamen Pressekonferenz einen neuen Vertrag zur 
qualitätsgesicherten Betreuung und Behandlung von HIV/AIDS-Patienten 
vorgestellt.
"Um der globalen Herausforderung begegnen zu können, gehören 
Prävention und medizinische Versorgung untrennbar zusammen. Und die 
medizinische Therapie ist die eigentliche Domäne der Ärzteschaft und 
deren Vertreter, der Kassenärztlichen Vereinigungen und der KBV. 
Deswegen haben wir in der Vertragswerkstatt der KBV ein neues 
besonderes Versorgungsangebot konzipiert. Es zielt darauf ab, die 
bereits vorhandenen guten Therapiemöglichkeiten qualitätsgesichert 
und flächendeckend für Betroffene zur Verfügung zu stellen", erklärte
Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der KBV, bei der 
Veranstaltung in Berlin. Durch die kontinuierliche Betreuung der 
Patienten in allen Erkrankungsstadien werde der Ausbruch und das 
Fortschreiten der Erkrankung so lange wie möglich hinausgezögert.
Das Konzept sieht eine neuartige Vernetzung von spezialisierten 
Schwerpunktpraxen, behandelnden Haus- und Fachärzten sowie 
Pflegediensten und stationären Einrichtungen vor. "Damit wird eine 
flächendeckende, qualitativ hochwertige Behandlung gewährleistet, 
ohne dass Patienten immer in weit entfernte Orte fahren müssen. Das 
trägt entscheidend zur Lebensqualität Betroffener bei", bekräftigte 
Köhler.
Auch die Ärzte profitierten von dem neuen System, sagte der 
KBV-Chef: "Für Ärzte setzt der Vertrag ebenfalls Anreize zur 
Teilnahme. Das Konzept liefert ein klar definiertes ärztliches 
Leistungsspektrum, transparente Kooperationsregeln, eine 
differenzierte Vernetzung und die Integration der Patienten. Die 
Aufwandsentschädigung für die zusätzlichen Leistungen ist 
morbiditätsorientiert."
Der Vertrag ist in enger Abstimmung mit der DAGNÄ und der DAH 
entstanden. "Damit wurde sichergestellt, dass die 
Patientenperspektive ebenso berücksichtigt ist wie die Erfahrungen 
der Ärzte, die sich auf die Behandlung von HIV/AIDS spezialisiert 
haben", betonte Köhler. Sven Christian Finke, Mitglied des 
Bundesvorstands der DAH erläuterte dazu weiter: "Das vorgelegte 
Konzept geht über die medizinische Versorgung der HIV-Patienten 
hinaus. Es umfasst auch die Beteiligung der Ärzte an der Prävention 
und der Vermittlung von Selbsthilfeangeboten."
Auch die DAGNÄ sieht in dem Vertragskonzept ein 
erfolgversprechendes Projekt. "Die Koordination und Vernetzung der 
medizinischen Fachbereiche ist eine der ganz vorrangigen Aufgaben, 
die in dem Vertrag definiert sind. Diese Schnittstellen sichern die 
optimale Versorgung der HIV-Infizierten", sagte Dr. Heribert 
Knechten, erster Vorsitzender der DAGNÄ.
Die KBV plane zudem gemeinsam mit der DAH, eine 
Patienteninformation zu entwickeln. So würden die Patienten nicht nur
umfassend über ihre Erkrankung insbesondere im Hinblick auf die 
antiretrovirale Therapie und weiterführende Beratungsangebote, 
sondern auch über dieses Versorgungskonzept unterrichtet. Die KBV 
wird das Vertragskonzept in Kürze den Spitzenverbänden der 
Krankenkassen vorstellen.
Das integrierte Versorgungskonzept zur Behandlung von HIV/AIDS 
gewinnt noch mehr an Bedeutung angesichts der jüngsten Entwicklung 
der Infektionsraten. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts nimmt die
Zahl Neu-Infizierter in Deutschland wieder zu. Wie in anderen 
europäischen Ländern steigen die Neuinfektionen seit 2002 an. Für 
2005 schätzt das Robert-Koch-Institut 2600 Neuinfektionen in 
Deutschland.
Der Vertrag wird am Welt-Aids-Tag präsentiert. "Nur wenigen 
Krankheiten wird an einem weltweiten Aktionstag entsprechende 
Aufmerksamkeit geschenkt. HIV/AIDS ist eine davon. Der Welt-Aids-Tag 
ragt aus der Reihe heraus, weil er einer besonders gefährlichen, 
ansteckenden und bis heute nicht heilbaren Krankheit gilt. Der 
problemlose Zugang zu Beratung und Therapie verbessert und verlängert
das Leben Infizierter zum Teil erheblich. Unser Vertrag ist ein guter
Vertrag, weil er dafür sorgt, dass jeder Patient zum richtigen 
Zeitpunkt die richtige Behandlung bekommt", unterstrich der 
KBV-Vorstandsvorsitzende.

Kontakt:

Dr. Roland Stahl, Tel.: 030 / 4005 - 2202
Roland Ilzhöfer, Tel.: 030 / 4005 - 2230
Tanja Riepelmeier, Tel.: 030 / 4005 - 2240

Original-Content von: KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung, übermittelt durch news aktuell

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