KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung
Medizinische Versorgungszentren: Analyse der KBV /Know-how der Kassenärztlichen Vereinigungen stark nachgefragt
Berlin (ots)
Über die Hälfte der Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) nutzt das Dienstleistungs-Know-how der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen). In vertragsärztlichen Fragen sind sie sogar Berater der ersten Wahl. Dies sind Ergebnisse einer Erhebung, die die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) unter den MVZ "der ersten Generation" erhoben hat. Dazu hat sie zwischen November und Dezember 2005 die ärztlichen Leiter der zu diesem Zeitpunkt 253 bestehenden MVZ schriftlich befragt. Themen waren unter anderem die Ausgestaltung ihrer Einrichtungen, Gründungsmotivationen, Erfahrungen und Visionen. 104 der angeschriebenen Ärzte haben geantwortet. Das entspricht einer Quote von 41 Prozent.
24 Prozent nannten als Hauptmotivation für die MVZ-Gründung die auf diese Weise erweiterte Position am Markt, 16,3 Prozent die Möglichkeit der Effizienzsteigerung und 11,5 Prozent, dass sie nun Ärzte anstellen könnten. "Diese Ergebnisse zeigen zum einen die wahrgenommenen Vorteile einer MVZ-Gründung. Die MVZ bieten den Niedergelassenen die Gelegenheit, berufliche Wünsche in einer Weise zu realisieren, wie sie es oft in der Einzelpraxis nicht können", erklärte der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Köhler heute bei der Vorstellung des "MVZ-Surveys 2005" in Berlin. Die Erhebung hat darüber hinaus gezeigt, dass 61 Prozent der MVZ einen Versorgungsschwerpunkt herausbilden. Häufig gewählte Leistungsspektren sind Augenheilkunde und ambulante Operationen.
Zum Abschluss der Erhebung ließ die KBV in einer offenen Frage die Zukunftsperspektiven der MVZ einschätzen. 11,5 Prozent gingen davon aus, dass die Zahl beziehungsweise Größe der MVZ zunehmen wird. 7,7 Prozent erwarten eine Stärkung der ambulanten Versorgung. "Die MVZ sehen uns und die KVen als kompetente Ansprechpartner. Sie sind bestrebt - das zeigt sich in Serviceangeboten und vielfältigen Kooperationen -, die Palette der ambulanten Versorgung um neue Angebote für die Patienten zu bereichern", so Köhler.
Der KBV-Chef betonte aber gleichzeitig: "Bis zum 30. Juni dieses Jahres ist die Zahl der MVZ auf 491 gestiegen. Davon befinden sich 61 Prozent in der Trägerschaft von niedergelassenen Ärzten. Ich gehe allerdings davon aus, dass viele Krankenhäuser in den Startlöchern stecken, um eigene MVZ zu gründen. Sie werden versuchen, ihre ohnehin vorhandenen Wettbewerbsvorteile auszubauen."
Den vollständigen Ergebnisbericht finden Sie im Internet unter http://www.kbv.de/publikationen/8732.html. Die KBV und die KVen haben als weitere Dienstleistung für die Vertragsärzte, die sich für integrative Versorgungssysteme interessieren, einen gemeinsamen Leitfaden zur MVZ-Gründung entwickelt. "Medizinische Versorgungszentren - ein Leitfaden aus der Praxis für die Praxis" kann unter http://www.kbv.de/publikationen/8527.html angefordert werden.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV): Die KBV vertritt die politischen Interessen der 145.300 niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten auf Bundesebene. Sie ist der Dachverband der 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen), die die ambulante medizinische Versorgung für 72 Millionen gesetzlich Versicherte in Deutschland sicherstellen. Die KBV schließt mit den Spitzenverbänden der gesetzlichen Krankenkassen und anderen Sozialversicherungsträgern Vereinbarungen, beispielsweise zur Honorierung der Ärzte und zum Leistungsspektrum der gesetzlichen Krankenkassen. Die KVen und die KBV sind als Einrichtung der ärztlichen Selbstverwaltung Körperschaften des öffentlichen Rechts. Mehr Informationen unter: www.kbv.de.
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