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UNICEF: Zunehmende Gewalt im Osten der Demokratischen Republik Kongo bedroht Kinder

UNICEF: Zunehmende Gewalt im Osten der Demokratischen Republik Kongo bedroht Kinder
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UNICEF: Zunehmende Gewalt im Osten der Demokratischen Republik Kongo bedroht Kinder

Statement von UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell

Kinshasa/New York/Köln, den 14. Februar 2025

„Ich bin zutiefst besorgt über die zunehmende Gewalt im Osten der Demokratischen Republik Kongo und ihre verheerenden Auswirkungen auf Kinder und Familien. Aus den Provinzen Nord- und Süd-Kivu erreichen uns erschütternde Berichte über schwerste Kinderrechtsverletzungen durch die Konfliktparteien, darunter Vergewaltigungen und andere Formen sexualisierter Gewalt. Sie übertreffen alles, was wir in den vergangenen Jahren erlebt haben.

Laut Berichten von UNICEF-Partnern hat sich die Zahl der Vergewaltigungsfälle, die in 42 Gesundheitseinrichtungen behandelt wurden, in der Woche vom 27. Januar bis 2. Februar 2025 verfünffacht. 30 Prozent der Betroffenen sind Kinder. Die tatsächlichen Zahlen sind wahrscheinlich weitaus höher, da viele Überlebende zögern, das Erlebte zu melden. Gleichzeitig gehen unseren Partnern die Medikamente aus, die das Risiko einer HIV-Infektion nach sexuellen Übergriffen verringern sollen.

Eine Mutter erzählte unseren Kolleg*innen, wie ihre sechs Töchter – die jüngste gerade erst zwölf Jahre alt – bei der Nahrungssuche systematisch von bewaffneten Männern vergewaltigt wurden. Kinder und Familien in weiten Teilen der Region sind ununterbrochenem Bombardement und Beschuss ausgesetzt. Tausende gefährdete Kinder mussten in den vergangenen Monaten wiederholt fliehen, um den Kämpfen zu entkommen.

Inmitten des Chaos wurden Hunderte Kinder von ihren Familien getrennt. Dadurch steigt das Risiko von Entführung, Rekrutierung durch bewaffnete Gruppen und sexualisierter Gewalt. Allein in den vergangenen zwei Wochen wurden in Nord- und Süd-Kivu mehr als 1.100 unbegleitete Kinder identifiziert. Unsere Kolleg*innen arbeiten mit Hochdruck daran, die Kinder zu registrieren, sie temporär bei Pflegefamilien unterzubringen und medizinisch sowie psychosozial zu betreuen.

Bereits vor der jüngsten Eskalation war die Rekrutierung von Kindern in bewaffnete Gruppierungen angestiegen. Berichten zufolge werden Kinder ab zwölf Jahren nun noch mehr rekrutiert oder gezwungen, bewaffneten Gruppierungen beizutreten.

Die Konfliktparteien müssen die schweren Kinderrechtsverletzungen sofort beenden. Und sie müssen die Zivilbevölkerung sowie die zivile Infrastruktur gemäß dem internationalen Völkerrecht schützen. Humanitäre Partner müssen sicheren und ungehinderten Zugang zu Kindern in Not erhalten, ganz gleich, wo sie sich befinden.

UNICEF ruft zu verstärkten diplomatischen Bemühungen auf, um die militärische Eskalation zu beenden und eine dauerhafte politische Lösung zu finden. Nur so können die Kinder des Landes endlich in Frieden leben.“

Service für die Redaktionen

»Gerne vermitteln wir Interviews mit den UNICEF-Kolleg*innen vor Ort.

»Bild- und Videomaterialien stehen hier zur Verfügung.

UNICEF ruft dringend zu Spenden für die Kinder in der Demokratischen Republik Kongo auf. Jetzt spenden

Pressekontakt: 
UNICEF Deutschland, Christine Kahmann, Sprecherin, 0221/93650-315 oder 0159 04139723,  presse@unicef.de

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