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Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen (LBS)

Wohnungsmarkt lebt von preisgünstigen Gebrauchtimmobilien
Nachfrage nach Objekten aus dem Bestand steigt weiter - LBS-I behaupten im ersten Halbjahr 2005 führende Marktposition

Berlin (ots)

Den deutschen Immobilienmarkt kennzeichnet eine
stark gegenläufige Entwicklung: Während die Zahl der Baugenehmigungen
mit einem Minus von 23 Prozent im ersten Halbjahr 2005 auf ein
historisches Tief zusteuert, bleibt zugleich die Nachfrage nach
günstigen Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen aus dem Bestand
lebendig. Vor allem bei gebrauchten frei stehenden Eigenheimen nimmt
die Nachfrage nach dem neuen LBS-Immobilienbarometer in den nächsten
Monaten sogar noch zu, wie Hartwig Hamm, LBS-Verbandsdirektor, heute
mitteilte.
Bereits im bisherigen Jahresverlauf legte das Vermittlungsgeschäft
der zehn LBS-Immobiliengesellschaften (LBS-I) im Vergleich zum ersten
Halbjahr 2004 bei den Einfamilienhäusern um 11 Prozent, bei
Eigentumswohnungen sogar um 14 Prozent zu. Die LBS-I konnten sich im
ersten Halbjahr 2005 im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2004 mit
insgesamt 11.100 vermittelten Objekten (plus 9 Prozent) im Wert von
1,6 Milliarden Euro (plus 7 Prozent) in unverändert schwierigem
Umfeld als mit Abstand größte Maklergruppe Deutschlands behaupten.
Mittlerweile entfallen nach Hamms Auskunft mit insgesamt 7.300
Objekten (davon 4.500 Eigenheime) rund zwei Drittel des gesamten
Verkaufsvolumens auf den Bestand.
Der Blick auf die Preise macht deutlich, worin das Hauptargument
für die Belebung dieses Marktsegments besteht: So ist nach den
LBS-I-Zahlen das Einfamilienhaus aus dem Bestand im
Bundesdurchschnitt mit 150.000 Euro fast 15 Prozent günstiger als der
Neubau mit 200.000 Euro. Gebrauchtes Wohneigentum auf der Etage ist
bei den LBS-I mit weniger als 100.000 Euro sogar rund 45 Prozent
preiswerter gewesen als neu gebaute Eigentumswohnungen, die im
Durchschnitt rund 180.000 Euro kosteten.
Die allgemein schwache Wirtschaftslage mit unsicheren
Arbeitsplatzperspektiven sowie nur schwach steigenden Einkommen macht
Hamm maßgeblich für die derzeitige Situation verantwortlich. Bei der
gemeinhin größten Investition im Leben eines Menschen seien die
Bundesbürger zwangsläufig äußerst preisbewusst. Die aktuelle
Situation zeige zugleich, dass günstige Preise der Schlüssel für die
Wohnungsbautätigkeit in Deutschland sind.
Zugleich zeige jedoch die Einschätzung der LBS-I-Experten, dass
beim Baulandangebot keine größeren Impulse erwartet würden. Hier sei
im Grunde keine Bewegung mehr im Markt. "Das ist fatal, denn bereits
heute sind die privaten Bauherren - die auf geeignete preiswerte
Grundstücke angewiesen sind - die einzige Stütze des Wohnungsbaus,
Bauträger sind ohnehin kaum noch am Markt", so Hamm. Der Abwärtstrend
der Bautätigkeit setze sich bei anhaltend schwacher Binnenkonjunktur
daher fürs Erste fort.
Dies sei umso problematischer, als gleichzeitig der Wohnungsbedarf
in den nächsten Jahren aufgrund weiter steigender Haushaltszahlen
sowie wohlstandsbedingtem Wachstum der Wohnflächennachfrage groß sei.
Zunehmende Engpässe mit steigenden Preisen und Mieten seien dann nur
noch eine Frage der Zeit. Dann, so Hamm, sei auch die Zeit günstiger
Preise für Bestandsobjekte vorbei.

Pressekontakt:

Ivonn Kappel
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
Referat Presse
Tel.: 030-20225-5398
Fax: 030-20225-5395
E-Mail: ivonn.kappel@dsgv.de

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