Transplantierte Nieren von Lebendspendern überleben unter Immunsuppression mit Ciclosporin länger als unter Tacrolimus
Nürnberg (ots)
Große neue Studie an über 7.000 transplantierten Patienten mit Nieren von Lebendspendern zeigt, dass das Langzeitergebnis von der Art der immunsuppressiven Therapie abhängt
Die Langzeitüberlebenschancen von transplantierten Nieren von Lebendspendern sind einer großen neuen Studie zufolge, die auf dem diesjährigen American Transplant Congress in Washington DC, USA vorgestellt wurde, unter einer immunsuppressiven Therapie auf der Grundlage von Ciclosporin- Mikroemulsion signifikant höher als unter einer Therapie auf der Grundlage von Tacrolimus.(1) Die immunsuppressive Therapie wird eingesetzt, um die Abstoßung eines transplantierten Organs durch den Körper zu verhindern.
Über 40 % aller neu nierentransplantierten Patienten in den USA erhalten ein Organ von einem Lebendspender. In der retrospektiven Studie wurden Daten von über 7.000 Transplantatempfängern mit Nieren von Lebendspendern untersucht, die im US-amerikanischen Organtransplantationsregister United Network for Organ Sharing (UNOS) erfasst sind. In der Studie sollte das Transplantatüberleben in einem Zeitraum von drei Jahren bei Patienten verglichen werden, die jeweils eines der beiden am häufigsten verwendeten immunsuppressiven Therapieschemata erhielten, d. h. Ciclosporin- Mikroemulsion oder Tacrolimus, jeweils in Kombination mit Mycophenolatmofetil und Steroiden.
In der Studie wurde die Schlussfolgerung gezogen, dass die Dreijahres-Transplantat-(Organ)-Überlebensraten der transplantierten Nieren bei den Patienten unter Ciclosporin- Mikroemulsion signifikant höher waren als bei den Patienten unter Tacrolimus. Die Ergebnisse zeigten:
- dass die Patienten unter Tacrolimus ein um 28 % höheres Risiko für den Verlust des transplantierten Organs oder für den Tod (Transplantatversagen sämtlicher Ursachen) besaßen als die Patienten unter Ciclosporin-Mikroemulsion (Risikoverhältnis 1,28). Nachdem aus der Analyse zum Organversagen diejenigen Patienten ausgeschlossen wurden, die mit einem funktionierenden Organ starben, hatten die Patienten unter Tacrolimus ein um 25 % höheres Risiko für den Verlust des Organs (Risikoverhältnis 1,25).
- dass nach den Ergebnissen eines anderen diagnostischen Instruments, d. h. der 'geschätzten Transplantathalbwertzeit' davon auszugehen war, dass die transplantierten Nieren bei den Patienten unter Ciclosporin-Mikroemulsion durchschnittlich vier Jahre länger überleben als bei den Patienten unter Tacrolimus (20,8 Jahre Transplantathalbwertzeit für die Überlebensdauer in der Ciclosporin- Mikroemulsion-Gruppe vs 16,1 Jahre in der Tacrolimus-Gruppe, Transplantatversagen sämtlicher Ursachen).
Der leitende Prüfer, Dr. Steven Takemoto, von der UCLA School of Medicine, Los Angeles, äußerte: "Die Daten der Zielkriterien spiegeln exakt wieder, wie unterschiedliche Therapien unter realen Bedingungen abschneiden. Es ist wichtig, die längerfristigen Auswirkungen unterschiedlicher immunsuppressiver Therapien auf das Überleben von transplantierten Organen zu kennen. Die Analyse der Daten aus Transplantationsregistern bietet die Möglichkeit, die Resultate von Tausenden von Patienten über einen längeren Zeitraum zu untersuchen, sofern die Daten statistisch korrigiert werden, damit die beiden Gruppen so genau wie möglich hinsichtlich anderer Kriterien wie Alter, Rasse, Geschlecht und genetische Kompatibilität von Patient und Spender übereinstimmen. Mit dieser Vorgehensweise zeigte unsere Studie einen eindeutigen Vorteil für Ciclosporin- Mikroemulsion gegenüber der Hauptalternative, Tacrolimus, bei der Verlängerung des Überlebens von transplantierten Nieren von Lebendspendern."
Anne Frankton, Transplantationskoordinatorin am Nottingham City Hospital, UK, äußerte: "Die Lebendspender-Transplantation stellt für den Patienten wie für den Spender ist eine immense emotionale und körperliche Investition dar. Der Verlust einer transplantierten Niere ist in jedem Fall ein niederschmetterndes Ereignis, jedoch besonders traumatisch für einen Lebendspender, der eine seiner Nieren gespendet hat, um einem geliebten Menschen zu helfen und dazu eine große Operation auf sich genommen hat. Für die Person, die das Transplantat verliert, bedeutet dies die Rückkehr zur Tortur der regelmäßigen Dialyse, bei der man stundenlang dreimal pro Woche an eine Blutreinigungsmaschine angeschlossen ist und zu der daraus folgenden Beeinträchtigung ihrer Unabhängigkeit und Lebensqualität. Es ist daher unbedingt erforderlich, dass Studien wie diese durchgeführt werden, damit die Ärzte bei ihrer Suche nach Möglichkeiten zur Senkung des Risikos von Transplantatversagen eine Hilfestellung erhalten."
Jährlich erhalten ca. 30.000 Menschen in Europa und den USA eine Transplantatniere; ein beträchtlicher Anteil der Nieren stammt dabei von Lebendspendern.(2) Die immunsuppressive Therapie ist unbedingt erforderlich, um zu verhindern, dass der Körper das neue Organ abstößt. Ciclosporin-Mikroemulsion ist der wichtigste Bestandteil bei den gegenwärtigen immunsuppressiven Behandlungsstrategien bei Transplantatpatienten und ist nach wie vor das weltweit am häufigsten verschriebene Immunsuppressivum.
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Hinweis
- Bei der Transplantat-Halbwertzeit handelt es sich um eine Schätzung der Zeit, die es dauert, bis die Hälfte der an einer Studie teilnehmenden Patienten ihr transplantiertes Organverlieren. Anhand dieses Wertes, der auf den Abstoßungsraten im zweiten und dritten Jahr basiert, lassen sich die langfristigen Unterschiede zwischen den beiden Behandlungsgruppen in Bezug auf die Organüberlebenszeit abschätzen.
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Referenzen:
(1) Bunnapradist S, Daswani A, Takemoto SK. Graft survival following living donor renal transplantation: a comparison of tacrolimus und cyclosporine microemulsion with Mycophenolatmofetil und steroids. Vorgestellt 2003 beim American Transplant Congress, Washington DC.
(2) www.optn.org. Data Reports, National Data. Available at: http://www.optn.org/latestData/rptData.asp
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