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Musikwirtschaft verstärkt Kampf gegen illegale Downloads

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Berlin (ots)

- Musik macht Schule: Labels finanzieren 100.000 Musikstunden
   - SchoolTour wird weiter ausgebaut
   - Bereits 15.000 Strafverfahren im Jahr 2007
Die Musikwirtschaft verzeichnet Erfolge im Kampf gegen illegale 
Downloads und wird ihr Vorgehen gegen Internet-Piraterie weiter 
intensivieren. So sank die Zahl der illegalen Downloads von 2003 mit 
rund 600 Mio. auf 374 Mio. im Jahr 2006. Damit wurde der niedrigste 
Stand seit Beginn der aktiven Verfolgung von 
Urheberrechtsverletzungen in Tauschbörsen im Jahr 2004 erreicht, 
obwohl sich die Zahl der Breitband-Internetzugänge im gleichen 
Zeitraum fast verdreifachte. "Zwar kommen auf einen legalen immer 
noch rund 14 illegale Downloads, aber die Zahlen bestätigen unsere 
Strategie. Allein seit Jahresbeginn haben wir 15.000 Strafverfahren 
eingeleitet und werden diese Zahl bei Bedarf weiter erhöhen", betonte
Michael Haentjes, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Phonoverbände, 
am Donnerstag in Berlin. "Wir wollen niemanden kriminalisieren, aber 
die aktuelle Rechtslage zwingt uns dazu, den Weg der Strafverfahren 
zu gehen. Und wir wollen auch niemanden durch überzogene 
Schadensersatzforderungen ruinieren. Aber jedem muss klar sein, dass 
Internet-Piraterie kein Kavaliersdelikt ist und im Netz niemand 
anonym bleibt."
Gleichzeitig kündigte Haentjes an, dass die betroffenen Labels 
Schadensersatzzahlungen für Projekte zur musikalischen Grundbildung 
einsetzen werden. So sollen im Schuljahr 2007/2008 an 2.500 Schulen 
bundesweit rund 100.000 Musikstunden gefördert werden. "Wenn in 
einzelnen Bundesländern bis zu 80 Prozent des Musikunterrichts 
ausfallen, brauchen wir uns nicht darüber wundern, dass es gerade in 
der jungen Generation an Bewusstsein dafür mangelt, welchen Wert 
Musik und geistiges Eigentum haben", so Haentjes. Unter dem Motto 
"Musik macht Schule - Schule macht Musik" können ausgewählte Schulen 
bei Partnern vor Ort Musikkurse buchen. "Wir können den klassischen 
Musikunterricht nicht ersetzen, wollen aber wenigstens einen Beitrag 
zur Linderung des Problems leisten", betonte Haentjes. Details zu dem
Projekt werden noch vor Beginn der Sommerferien bekannt gegeben. Auch
das Projekt SchoolTour wird weiter ausgebaut. Alle 14 Tage gibt es in
diesem Jahr bundesweit jeweils an einer Schule eine Woche lang Musik 
pur: vom Songschreiben über Tanz, Videoproduktion und Moderation bis 
zur Bühnenshow.
Haentjes erneuerte die Forderung nach einer breiten Debatte zum 
Schutz geistigen Eigentums und effizienten rechtlichen 
Rahmenbedingungen für die Kreativwirtschaft. In diesem Zusammenhang 
mahnte er klare Regelungen zur Privatkopie an und forderte ein Verbot
intelligenter Aufnahmesoftware, mit der sich aus Internetradios 
vollautomatisch maßgeschneiderte CDs zusammenstellen lassen. "Ein 
gesunder Musikmarkt kann sich nur dann entwickeln, wenn die 
Interessen von Künstlern, Musikindustrie und Verbrauchern 
gleichermaßen berücksichtigt werden", sagte Haentjes. Weiterhin 
kritisierte er den jetzt vorliegenden Entwurf zur Umsetzung der 
Enforcement-Richtlinie, weil er Kosten und Lasten der Verfolgung von 
Urheberrechtsverletzungen auf die Seite der Geschädigten verlagere. 
So enthält der Entwurf unter anderem den umstrittenen 
Richtervorbehalt  und das gewerbliche Ausmaß als Voraussetzung für 
den zivilen Auskunftsanspruch und die Deckelung der Abmahngebühren. 
"Das Urheberrecht muss endlich in der digitalen Realität ankommen. 
Der jetzt vorliegende Entwurf bewirkt genau das  Gegenteil", betonte 
Haentjes.

Pressekontakt:

Stefan Michalk
Presse + Public Affairs
Tel: +49 (30) 59 00 38-22
E-Mail: michalk@phono.de
Internet: www.ifpi.de

Original-Content von: Bundesverband Musikindustrie e.V., übermittelt durch news aktuell

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