Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zur linken Sammlungsbewegung
Stuttgart (ots)
Es mag in den Chemnitzer Tagen konsensfähig klingen, wenn Dreßler und andere Linksbewegte den Kampf gegen die AfD für die entscheidende Aufgabe der Sammlungsbewegung ausgeben. Schließlich hat die Linkspartei vor allem im Osten, wo sie von den Rechten klar vom zweiten Platz hinter der CDU verdrängt worden ist, im parteipolitisch wenig gefestigten Protestwählermilieu erhebliche Probleme. Gut 400 000 Linke-Wähler waren bei der letzten Bundestagswahl zur AfD gewandert. Was vermuten lässt: Die eigentliche Zielgruppe der linken Sammlungsbewegung sind die Rechten. Zwar steht Wagenknecht weiter für die klassischen Positionen der Linken, die auch in Teilen der SPD und in grünen Kreisen auf Unterstützung stößt: gegen Niedriglohn, Leiharbeit und befristete Stellen, gegen Rüstungsexporte, Auslandseinsätze der Bundeswehr und für höhere Renten. Entscheidend aber ist ihr Umgang mit der Flüchtlingsfrage, die Wagenknecht ganz weit ins AfD-Milieu führt, ihr undifferenzierter Brandbrief gegen die "allgemeine Moral einer grenzenlosen Willkommenskultur".
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