Stuttgarter Nachrichten: Stuttgarter Nachrichten zu IG Metall
Stuttgart (ots)
"Stuttgarter Nachrichten": Südwestmetall-Präsident Zwiebelhofer: Flexibilisierung der Arbeitszeit reicht nicht aus; Mehrarbeit ohne Entgeltausgleich aber nur in "besonderen, eingegrenzten Fällen" Stuttgart - Südwestmetall-Präsident Otmar Zwiebelhofer setzt in der laufenden Tarifrunde für die 800 000 Beschäftigten in der baden- württembergischen Metall- und Elektroindustrie noch auf eine Lösung am Verhandlungstisch. "Wir haben uns bei den bisherigen Verhandlungen nicht völlig verhakt", sagte er im Interview mit den "Stuttgarter Nachrichten"(Mittwochausgabe). Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber im Südwesten forderte die IG Metall jedoch auf, sich beim Thema Arbeitszeit zu bewegen. Eine weitere Flexibilisierung reiche nicht aus. "Auch wenn die IG Metall keinen Freudensprung macht: Wir müssen eine Lösung finden, sonst macht es der Gesetzgeber für uns. Das wäre der schlechtere Weg." Zwiebelhofer äußerte die Hoffnung, dass durch längere Arbeitszeiten ohne Entgeltausgleich "der Trend zur Verlagerung in Länder mit niedrigeren Arbeitskosten gestoppt oder gebremst" werden könne: "Die Antwort kann doch nur lauten: Lieber länger arbeiten als gar nicht." Allerdings forderten die Arbeitgeber nicht die generelle Rückkehr zur 40-Stunden-Woche, "sondern nur für besondere, eingegrenzte Fälle. Dafür muss es dann Regeln geben: Das Projekt und die Daten müssen auf den Tisch, damit die Betriebsparteien entscheiden können." Der Südwestmetall-Präsident deutete Lösungen für das Problem an, dass dann künftig Beschäftigte im gleichen Betrieb 35, 38 oder 40 Stunden arbeiten - bei gleicher Bezahlung: "Es gibt Überlegungen, wie man einen Ausgleich schaffen könnte, in dem man die Lasten auf die gesamte Belegschaft umlegt." Dies setzte jedoch eine bestimmte Betriebskultur voraus, die sich Zwiebelhofer vor allem in mittelständischen Unternehmen vorstellen kann: "Auch das Urlaubsgeld und die Urlaubsdauer sind Stellschrauben."
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