Dramatische Defizite bei Schülern
Ministerpräsident Kretschmann will die Lernkrise aus dem Wahlkampf heraushalten. Das ist falsch. Sie benötigen Soforthilfe.
Stuttgart (ots)
Jeder fünfte Zehnjährige in Baden-Württemberg erreicht nicht die Mindestanforderungen in Deutsch und Mathe. Dass die Schulen die Grundkenntnisse nicht besser vermitteln, ist eine schreiende Ungerechtigkeit gegenüber der jungen Generation. Und es ist ein volkswirtschaftlicher Nachteil, der sich in Zeiten des wachsenden Fachkräftemangels in der Arbeitswelt nicht bitterer niederschlagen könnte. Die Grün-Schwarze-Regierung hat sich mangels gemeinsamer Reformkonzepte per Koalitionsvertrag Schulfrieden verordnet, um von schwierigen Themen unbehelligt zu bleiben. So etwas ist pragmatisch, und kommt bei thematischen Unverträglichkeiten in Regierungsbündnissen immer wieder vor. Nur dauert der verordnete Stillstand für das Bildungssystem im Land schon zu lange. Und die Defizite der Grundschulen sind so eklatant, dass sie eine Vertagung nicht vertragen. Kretschmanns Kabinettsabend darf nicht die Beerdigung des Themas markieren. Das muss im Gegenteil der Beginn einer kollektiven Anstrengung für die Grundschulen sein.
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