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Stuttgarter Nachrichten: Von der Leyen ruft Online-Kinderbetreuungsbörse ins Leben

Stuttgart (ots)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, anbei erhalten
Sie die Zusammenfassung unseres Interviews mit 
Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU). Darin äußert sie
sich zu folgenden Themen:
-  Online-Kinderbetreuungsbörse: "Mit einem Mausklick zu freien 
Plätzen"
- Familienministerin verteidigt Deutschkurse im Kindergarten
- Tests und ggfs. Kindergartenpflicht
- Betreuung für Unter-Dreijährige bis 2010 flächendeckend
- weniger Urlaub, kürzere Arbeitszeit?
Berlin - Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) will 
die Vermittlung von freien Kindergartenplätzen erleichtern. Die 
Länder sollen künftig kostenlos auf eine Online-Kinderbetreuungsbörse
zugreifen können, die ihr Ministerium entwickelt hat: "Eltern, 
Träger, Wirtschaft und Jobcenter sehen dann auf einen Klick im 
Internet, wo welcher Kindergarten in ihrer Region freie Plätze hat", 
kündigte sie im Interview mit den Stuttgarter Nachrichten (Montag) 
an.
Die Ministerin verteidigt zudem ihren umstrittenen Plan, 
Ausländerkindern schon im Kindergarten die deutsche Sprache 
beizubringen. "Im Vergleich zu Zehn- oder Zwanzigjährigen bedarf es 
bei Kindergartenkindern keiner hochspezialisierten Deutschlehrer. Ich
würde das nicht problematisieren." Einige Kommunen begehren gegen 
dieses Vorhaben der Bundesregierung auf, da sie befürchten, dass 
neben zusätzlichen Kosten auf die Erzieher weitere Belastungen 
zukommen, weil sie Deutsch als Fremdsprache unterrichten sollen. Mit 
ihnen will von der Leyen verhandeln, inwieweit der Bund "kommunale 
Aufgaben der Kinderbetreuung positiv begleiten kann". Auf die 
Kommunen kämen weitaus höhere Kosten zu, so von der Leyen, "wenn wir 
nicht im Kindergartenalter investieren - wenn die Kommunen dann 
später in der Jugendhilfe für Problemkinder aufkommen müssen; wenn es
zählt, Schulabbrecher und Jugendliche ohne Ausbildung zu versorgen". 
Sehr wohl spricht sie sich für Sprachtests im Kindergarten aus, um 
Migrantenkinder für die Schule sprachfit zu machen. Falls ihr Plan 
scheitert, käme für die Ministerin auch die Kindergartenpflicht 
wieder in Betracht. "Das wäre der zweite Schritt, der zu überlegen 
ist, wenn der erste nicht funktioniert."
Von der Leyen will grundsätzlich prüfen lassen, wie wirkungsvoll 
sämtliche Leistungen für Familien - also die von Bund, Ländern und 
Kommunen - tatsächlich sind. "Ich bin schon jetzt sicher, dass wir 
die Finanzströme vor allem im Bereich frühkindliche Bildung und 
Sprache besser lenken können." Die Kinderbetreuung für Ein- bis 
Dreijährige soll bis zum Jahr 2010 flächendeckend ausgebaut werden. 
"80 Prozent der Kommunen haben konkrete Aufbaupläne, ein Drittel von 
ihnen will sogar vor 2010 ausreichend Betreuungsplätze anbieten."
Den Expertenvorschlag, dass berufstätige Eltern weniger Urlaub 
bekommen, dafür aber am Tag weniger arbeiten, kommentiert die 
Ministerin: "Das ist Sache der Tarifpartner. Dänemark hat so 
erreicht, im Alltag mehr Zeit für Familien zu schaffen."

Rückfragen bitte an:

Stuttgarter Nachrichten
Redaktion
Joachim Volk
Telefon: 07 11 / 72 05 - 7120
cvd@stn.zgs.de

Original-Content von: Stuttgarter Nachrichten, übermittelt durch news aktuell

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