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Stuttgart (ots)
Dennoch bleibt die Skepsis über die Art, wie die Politik auf Terroranschläge - ob durchgeführt oder gerade noch vereitelt - reagiert. Panikartig und aktionistisch nämlich. Ritualhaft wird der Ruf nach härteren Strafen oder weiter gehenden Befugnissen der Behörden laut. Dabei verkennt dieser Zwang zur Alibi-Handlung, dass mehr Gesetze eben nicht automatisch mehr Sicherheit bedeuten. Das lässt sich am Beispiel der Videoüberwachung studieren. Die Anschläge in London und die Kofferbomben in Dortmund und Koblenz wurden mit Hilfe der Videoüberwachung aufgeklärt. Das ist gut so. Aber sie wurden damit nicht verhindert. Die Form der Überwachung ist eben kein Mittel zur Prävention. Die Bilder müssen nachträglich mit viel Mühe analysiert werden. Deswegen führt eine flächendeckende Ausweitung nicht zu mehr Sicherheit. Denn man kann auch in der Datenflut ertrinken.
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