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Stuttgarter Nachrichten: SPD-Wehrexperte Arnold: Afghanistan-Mission vor dem Scheitern - "Nato muss Härte zeigen"

Stuttgart (ots)

Der internationale Afghanistan-Einsatz steht
nach Ansicht des  verteidigungspolitischen Sprechers der SPD, Rainer 
Arnold, vor dem Scheitern. Die Nato müsse in der Bekämpfung des 
Drogenkrieges und der Korruption mehr Härte zeigen. In den 
Stuttgarter Nachrichten (Mittwoch) fordert Arnold von der Nato, das 
Ruder herumzureißen. "Das Ruder kann nur herumgerissen werden, wenn 
in den nächsten Monaten eine konzentrierte Kraftanstrengung gelingt 
und die Nato mit einer präzise abgestimmten Strategie geschlossen 
vorgeht." Bisher gebe es zu viele unterschiedliche Vorgehensweisen. 
"Die Mission ist noch nicht gescheitert, aber sie droht zu 
scheitern", warnt Arnold. "Wenn es der Bevölkerung nicht gelingt eine
eigene Zivilgesellschaft aufzubauen, können wir ihnen unsere Werte 
nicht aufzwingen."
Die Nato müsse erwägen, ihre Ziele in Afghanistan neu zu 
definieren. "Sollte die Gewalt eskalieren, einige Lokalfürsten den 
Friedensprozess weiter torpedieren und das Drogenkartell immer größer
werden, muss die Staatengemeinschaft entscheiden, ob sie ihr hehres 
Ziel von Demokratie, Menschenrechten, Stabilität und 
Wirtschaftsfortschritt in Afghanistan nicht für die eigenen 
Sicherheitsinteressen aufgeben muss", so Arnold: "Einen schnellen 
einfachen Rückzug kann es jedenfalls nicht geben."  Das 
Sicherheitsinteresse laute: Afghanistan darf nicht mehr als 
Rückzugsort des internationalen Terrorismus dienen. Die Amerikaner 
verfolgten in Afghanistan kein anderes Interesse als den 
Antiterrorkampf: "Sie wollen die Terroristen bezwingen, aber nicht 
den Drogenkrieg und die Korruption - genau da aber muss die Nato 
Härte zeigen."
Der zivile Wiederaufbau stehe dagegen auf der Kippe. Vor allem im 
Süden und Osten wende sich die Bevölkerung von der Isaf-Schutztruppe 
ab. Arnold: "Es finden zu wenig sichtbare Entwicklungen statt, die 
die Lebensbedingungen verbessert. Gleichzeitig rekrutieren die 
Neo-Taliban-Kräfte immer mehr junge Leute, die als Terroristen für 50
Dollar eine Menge tun. Dann ist da die Ungewissheit, ob die Herren 
von heute noch die Regierenden von morgen sind. Und schließlich trägt
das unsensible Vorgehen unser amerikanischen Partner, das wenig 
Rücksicht auf die Kultur des Landes nimmt, dazu bei, dass sich viele 
Afghanen abwenden."

Rückfragen bitte an:

Stuttgarter Nachrichten
Redaktion
Joachim Volk
Telefon: 07 11 / 72 05 - 7120
cvd@stn.zgs.de

Original-Content von: Stuttgarter Nachrichten, übermittelt durch news aktuell

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