Zum "Welttag der Armen" am Sonntag, 17. November 2019
Die Hoffnung der Armen ist nicht vergeblich
Katholische Hilfswerke sind an der Seite der Armen
Freising (ots)
"Auch wenn die Zahl der Armen weltweit sinken mag, die Bekämpfung von Armut bleibt eine unserer größten Herausforderungen", sagt Pfarrer Christian Hartl. Der Sprecher des Verbunds der katholischen Hilfswerke Misereor, Adveniat, Renovabis, Missio Aachen und München, Caritas international und des Kindermissionswerks ,Die Sternsinger' ("MARMICK") und Hauptgeschäftsführer der Osteuropa-Solidaritätsaktion Renovabis betont, dass dies auch weiterhin gelte "selbst wenn - nach einem Bericht der Vereinten Nationen und der Weltbank vom 21. Oktober 2019 - die extreme Armut zurückgegangen sein sollte."
Deren aktuelle Statistikprognose sagt zwar aus, dass die Anzahl der von größter Armut Betroffenen nun knapp unter zehn Prozent fällt und gegenüber 902 Millionen Menschen im Jahr 2012 (knapp 13 Prozent der Weltbevölkerung) Ende 2019 nur noch 702 Millionen (9,6 Prozent der Menschheit) am Existenzminimum überleben. Solche Rechenexempel, die das vermeintliche Ende der extremen Armut in Aussicht stellen und als Erfolg der internationalen Gemeinschaft zu werten versuchen, betrachtet MARMICK-Sprecher Hartl skeptisch; "zumal die Weltbank ihren Berechnungen die neu festgelegte Armutsgrenze von 1,90 Dollar pro Tag zugrunde gelegt hat. Letztlich bleibt es dabei, dass es rund zehn Prozent der Menschheit am Lebensnotwendigsten mangelt: Sie leiden Hunger und Durst, haben kein Dach über dem Kopf, ihre Gesundheit ist beeinträchtigt, ihre Chancen auf den Erwerb von Bildung sind schlecht und sie sind gesellschaftlich ausgegrenzt."
Der Sprecher der katholischen Hilfswerke in Deutschland hebt seinerseits hervor, dass es ihm anlässlich des "Welttags der Armen" gerade nicht darauf ankomme, solchen Statistiken das Hauptaugenmerk zu widmen: "Die Armen", so Pfarrer Christian Hartl, "sind keine statistische Zahl; es sind ganz konkrete Menschen mit ihren manchmal dramatischen, manchmal ganz unauffälligen Lebensgeschichten". Die kirchlichen Hilfswerke fühlten sich seit jeher "der Option für die Armen" verpflichtet. In zahllosen Projekten mühen sie sich, sozialen Missständen entgegenzuwirken und Menschen in ihren unterschiedlichsten Notlagen zu helfen. Pfarrer Hartl betont: "Die katholischen Hilfswerke in Deutschland sind dankbar, dass durch den Welttag der Armen die Sensibilität für notleidende Menschen verstärkt, konkrete Hilfe gefördert und menschliche Zuwendung intensiviert wird."
Gegen die vielen Auswirkungen von Armut versuchten die katholischen weltkirchlichen Hilfswerke auf allen Kontinenten ihre Partner vor Ort stark zu machen: Mit den Spendengeldern aus Deutschland werde in Afrika, Lateinamerika, Asien und Osteuropa viel erreicht. Besonders die Bildungsprojekte ermöglichten es den Betroffenen vor Ort, ihr Schicksal selber in die Hand zu nehmen und dem Teufelskreis der Armut, der vielschichtige Probleme jahrzehntelang verstärkt habe, mehr und mehr zu entkommen: "Weiterhin müssen und werden wir Bildungs-Chancen verbessern", so Hartl. "Mit unseren Partnern werden wir außerdem weiterhin gegen Korruption angehen und auch mit den Regierungen in der Heimat unserer Partner in einem kritischen Dialog bleiben", sagte der Sprecher der deutschen Hilfswerke. Außerdem würden zur wirksamen Bekämpfung der Armut vor Ort stets die kirchlichen Zuständigen vor Ort maßgeblich einbezogen. "Sie kennen die Lage vor Ort genau, genießen das Vertrauen der Bevölkerung und wissen, welche Maßnahmen in der jeweiligen Situation zum Erfolg führen können", erläuterte Hartl. Man müsse zusätzlich im Blick behalten, dass auch in Europa vielfach materielle Not und großer Reichtum nebeneinander existierten. "Die Gesellschaften im Osten Europas sind häufig mehrfach zerrissen."
Der "Welttag der Armen" wurde von Papst Franziskus 2016 am Ende des "Jahres der Barmherzigkeit" ins Leben gerufen und wird 2019 am Sonntag, 17. November, zum dritten Mal begangen. Die Botschaft des Papstes steht 2019 unter dem Motto: "Die Hoffnung der Armen ist nicht für immer verloren."
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Thomas Schumann
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