KfW Research: Kommunen unterstützen den Breitensport weiterhin stark
Frankfurt am Main (ots)
- Trotz finanzieller Nöte betreiben die Kommunen in Deutschland eine breite Palette an Sportstätten
- Mehr als ein Drittel warnt jedoch vor Reduzierung des Angebots in den kommenden Jahren
- Investitionsrückstand vor allem beim Hallensport
Die Kommunen in Deutschland halten bislang trotz steigender finanzieller Widrigkeiten an dem Betrieb ihrer Sportstätten fest. Im Jahr 2024 verfügten 94 % der Kommunen über Sporthallen und 92 % über Sportplätze. Etwas mehr als die Hälfte der Kommunen hatte Freibäder und 46 % Hallenbäder. Zudem ist in zwei Dritteln der Kommunen, in denen es 2024 Sporthallen oder Sportplätze gab, die Anzahl in den vergangenen zehn Jahren konstant geblieben. Jeweils etwa ein Viertel der Kommunen hat in den letzten Jahren sogar neue Sporthallen oder Sportplätze gebaut. 60 % der Kommunen berichten, dass sich die Zahl ihrer Hallenbäder seit 2014 erhöht hat, bei den Freibädern sind es 54 %.
Das sind Ergebnisse einer Sonderbefragung unter Kämmereien, die das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) im Auftrag der KfW im Oktober 2024 durchgeführt hat. Die Ergebnisse sind zwar nicht repräsentativ, sie vermitteln jedoch einen belastbaren Eindruck der Situation der Kommunen.
"Es ist erfreulich, dass so viele Kommunen sich weiterhin im sportlichen Bereich engagieren. Schließlich ist die Förderung des Breitensports nicht nur wichtig für die Bewegungs- und Gesundheitsförderung, sondern auch für den sozialen Zusammenhalt", sagt Dr. Stefanie Brilon, Kommunalexpertin bei KfW Research. "Die Zahlen können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Teile des Sportangebots in den Kommunen in Gefahr sind. Es gibt einen großen Investitionsstau."
So gaben in der Befragung 59 % der Kommunen an, dass der Investitionsrückstand bei Sporthallen gravierend oder nennenswert sei, bei Hallenbädern sagten das 62 %, bei Eissporthallen 53 %. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Rückstände besonders schwerwiegend beim Hallensport sind und die Gebäudesubstanz betreffen. Dabei geht es vor allem um den energetischen Zustand der Gebäude, den Zustand der Gebäudehüllen sowie den der sanitären und technischen Anlagen.
In mehr als 40 % der Kommunen können wegen des baulichen Zustands der Sportstätten bereits jetzt einzelne Sportangebote gelegentlich nicht stattfinden. 36 % der Kommunen befürchten, das Sportangebot in den kommenden Jahren reduzieren zu müssen. Dieser Rückgang ist aber moderater als in anderen freiwilligen Bereichen der öffentlichen Daseinsvorsorge: So geben zum Beispiel 41 % der Kommunen an, angesichts der finanziellen Lage in den nächsten Jahren kulturelle Angebote herunterfahren zu müssen.
Besonders anschaulich wird der schlechte Zustand einzelner Sportstätten, wenn man die Kommunen danach fragt, wie hoch der Anteil der Anlagen ist, der in den kommenden drei Jahren geschlossen werden muss, sofern keine umfassende Sanierung durchgeführt wird. Hier geben die teilnehmenden Kommunen an, im Durchschnitt 16 % der Freibäder, 15 % der Eissporthallen und 14 % der Hallenbäder schließen zu müssen.
"Das drohende Wegfallen von fast einem Sechstel der Schwimmbäder erscheint besonders gravierend, da diese für das Erlernen des Schwimmens zentral sind und die Zahl der Nicht-Schwimmer laut DLRG seit Jahren ohnehin schon steigt", sagt Dr. Stefanie Brilon.
Die Studie ist abrufbar unter www.kfw.de/fokus
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