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Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB)

VÖB fordert Einhaltung des Basel II-Zeitplans

Berlin (ots)

Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands,
VÖB, hat den am 10. und 11. Oktober 2003 in Madrid tagenden Baseler
Ausschuss für Bankenaufsicht aufgefordert, den Zeitplan für das
Inkrafttreten von Basel II Ende 2006 unbedingt einzuhalten. Die von
Basel II betroffenen Banken und Unternehmen müssten Rechts- und
Planungssicherheit haben. Insbesondere dürften die mittlerweile weit
fortgeschrittenen, sehr personal- und kostenintensiven Projekte der
Banken für die Umsetzung und Implementierung der neuen
Eigenkapitalregeln nicht beeinträchtigt werden. VÖB-
Hauptgeschäftsführer Karl-Heinz-Boos sieht die Gefahr, dass Basel II
im Falle einer weiteren Verschiebung letztlich insgesamt in Frage
gestellt würde. Eine Alternative zu Basel II sieht Boos nicht. Im
übrigen sei eine wesentliche Verbesserung des bislang erreichten
Kompromisspaketes durch eine weitere Verschiebung von Basel II nicht
zu erwarten.
Der VÖB hält die Forderung der US-Bankenaufsicht, bei den
Eigenkapitalforderungen nur noch auf die unerwarteten Verluste
abzustellen, zwar im Kern für richtig. Dies habe die deutsche
Kreditwirtschaft allerdings bereits zu Beginn der Diskussion um Basel
II gefordert, sei aber am Widerstand gerade der USA gescheitert. "Das
Timing der Amerikaner hätte besser sein können", sagte Boos. Die
neuerlichen Forderungen der USA seien allein darauf gerichtet,
weitere Eigenkapitaleinsparungen für die US-Banken zu erzielen. Auf
keinen Fall dürfe, so Boos, nun eine neue Grundsatzdiskussion über
die Definition des Begriffs "Eigenkapital" eröffnet werden. Die
Baseler Eigenkapitaldefinition sei das Ergebnis schwierigster
Verhandlungen. Ein Kippen des dabei erzielten Kompromisses könnte
Basel II den Todesstoß versetzen, da die dann eintretende Verzögerung
im Zeitplan nicht abschätzbar sei.
Der VÖB sieht in der möglichen Verzögerung von Basel II allenfalls
die Chance, die verbliebenen Forderungen der deutschen
Kreditwirtschaft im Baseler Ausschuss aufzuarbeiten. Angesichts der
neuerlichen US-amerikanischen Forderungen wäre es nicht verständlich,
wenn die deutsche Verhandlungsdelegation diese Anliegen in Basel
nicht mehr vortragen würde, sagte Boos. Dabei gehe es vor allem um
die Zulassung eines dauerhaften Partial use für Forderungen an
Staaten und Banken. Boos stellte jedoch klar, dass das Vorbringen
dieser Petita in Basel nicht zu weiteren Verzögerungen im Zeitplan
führen dürfe. Schließlich könnten "Reparaturen" von Basel II noch im
laufenden Prozeß erfolgen.
Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, vertritt
die Interessen von 59 Mitgliedsinstituten, darunter die Landesbanken,
die Förderbanken des Bundes und der Länder sowie die Deutsche
Postbank AG. Mit einer Bilanzsumme von 1.989 Mrd. EUR (Ende 2002)
beläuft sich der Marktanteil der VÖB-Banken auf 31 % des deutschen
Bankenmarktes.

Pressekontakt:

Stephan.rabe@voeb.de

Original-Content von: Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB), übermittelt durch news aktuell

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