BP Europa SE bleibt in schwierigem Marktumfeld auf Kurs
Düsseldorf (ots)
- Operatives Ergebnis über Vorjahresniveau - Bewertung der Lagerbestände und Sondereffekte führen zu Jahresfehlbetrag von 864 Mio. Euro - Investitionsvolumen gegenüber Vorjahr gesteigert - Positive Entwicklung im Raffineriegeschäft - Aral weiterhin Nr. 1 im deutschen Tankstellenmarkt
Der starke Ölpreisverfall hat das Geschäft der BP Europa SE im Jahr 2014 bedeutend beeinflusst. Positiv wirkten sich die niedrigen Preise auf der Absatzseite aus. Nach einem schwächeren ersten Halbjahr profitierte das Unternehmen im weiteren Jahresverlauf von einer deutlich höheren Nachfrage nach Mineralölprodukten gegenüber dem Vorjahr. Im Raffineriegeschäft verbesserten sich die Margen aufgrund der gestiegenen Nachfrage zum Ende des Jahres ebenfalls. Das führte dazu, dass die BP Europa SE 2014 ein höheres operatives Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr erzielte.
Dieses gute Ergebnis wurde jedoch deutlich belastet durch zwei wesentliche Effekte. So mussten die Lagerbestände insbesondere von Rohöl und fertigen Produkten in den Raffinerien und den Tanklagern auf Basis der sehr niedrigen Preise zum Jahresende bewertet werden. Ein weiterer negativer Sondereffekt waren höhere Rückstellungen für Pensionen. Grund dafür ist das anhaltend niedrige Zinsumfeld. Dies führte trotz des erfolgreichen operativen Geschäftsverlaufs per Saldo zu einem Jahresfehlbetrag von 864 Mio. Euro für das Geschäftsjahr 2014.
"Trotz dieses Fehlbetrags sind wir mit dem Verlauf des Geschäftsjahres mit Blick auf unser operatives Ergebnis zufrieden. Es zeigt, dass wir die Parameter, die wir beeinflussen können, gut im Griff haben und unsere Geschäftsprozesse kontinuierlich verbessern", erläuterte der Vorstandsvorsitzende Michael Schmidt vor Journalisten in Düsseldorf. "Insgesamt sehen wir uns auch vor dem Hintergrund schrumpfender Märkte in Europa gut gerüstet. Die Dynamik innerhalb unserer Branche und der Druck, kostengünstig und effizient zu arbeiten, werden jedoch weiter zunehmen."
Investitionsschwerpunkte: Raffinerien und Tankstellennetz
Bereits seit einigen Jahren führt die BP Europa SE Maßnahmen durch, um das Unternehmen an die sich ändernden Marktanforderungen anzupassen. So wurden die Investitionen 2014 nochmals erhöht und lagen bei 434 Mio. EUR (Vorjahr: 407 Mio. EUR). Auch im laufenden Geschäftsjahr plant das Unternehmen Investitionen in einer ähnlichen Größenordnung.
In Deutschland sind die Investitionsschwerpunkte zum einen die Raffinerien. BP hat hier verstärkt in die Verbesserung der Ausbeutestruktur und Anlageneffizienz an den Raffineriestandorten in Gelsenkirchen und Lingen investiert. Zum anderen verbessert BP kontinuierlich die Qualität und die Effizienz des Tankstellennetzes.
Umsatzzahlen und Absatz Mineralölprodukte
Die BP Europa SE ist mit rund 10.500 Mitarbeitern in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Belgien, den Niederlanden, Polen und Ungarn tätig. In Deutschland beschäftigt das Unternehmen rund 5.500 Mitarbeiter. Die BP Europa SE erzielte 2014 einen Bruttoumsatz inklusive Energiesteuer von 62,4 Mrd. EUR, das EBITDA betrug -288 Mio. EUR (Vorjahr: 407 Mio. EUR), hauptsächlich bedingt durch das aufgrund der Sondereffekte negative Betriebsergebnis.
Der konsolidierte Gesamtabsatz von Mineralölprodukten der BP Europa SE lag mit 40,2 Mio. Tonnen unter Vorjahresniveau. In Deutsch-land ging der Absatz gegenüber 2013 leicht zurück und lag bei 27,9 Mio. Tonnen. BP geht bei der Entwicklung des deutschen Gesamtmarktes bei Mineralölprodukten weiterhin von einem langfristig schrumpfenden Markt aus.
Spitzenposition im Tankstellengeschäft
In Deutschland ist BP mit ihrer Marke Aral weiterhin die Nummer 1 auf dem Tankstellenmarkt, sowohl nach Anzahl der Tankstellen mit 2.485, als auch hinsichtlich des Kraftstoffabsatzes mit einem Marktanteil von rund 21 Prozent. Auch im Bereich Schmierstoffe festigte BP mit den Marken BP, Aral und Castrol ihre Spitzenposition. In Deutschland trug dazu ein positives Ergebnis im Automotive-Bereich bei. Dort konnte beim Absatz ein solider Zuwachs verzeichnet werden.
Verbessertes Raffineriegeschäft
Eine erfreuliche Entwicklung zeigte das Raffineriegeschäft 2014 in Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr leisteten die Raffinerien einen höheren Ergebnisbeitrag. Die Margen erreichten aufgrund der gestiegenen Nachfrage im vierten Quartal ein Fünfjahreshoch. Zusätzlich verzeichneten die Raffinerien und Raffineriebeteiligungen von BP in Deutschland eine höhere Verfügbarkeit gegenüber dem Vorjahr.
Zur Ergebnisverbesserung trugen auch Investitionsprogramme in Gelsenkirchen und Lingen bei. Die Mitte 2014 durchgeführten Verbesserungen der Ausbeutestruktur und Anlageneffizienz waren zum richtigen Zeitpunkt verfügbar und hatten somit im vierten Quartal schon einen Anteil am positiven Ergebnis.
BP geht von einem weiterhin sehr wettbewerbsintensiven Marktumfeld für den Raffineriesektor in Europa aus. Gründe dafür sind unter anderem bestehende Überkapazitäten auf dem europäischen Markt, aber auch der immer stärker werdende Wettbewerbsdruck durch den Bau neuer und großer Raffinerien, vor allem in Asien.
BP setzt auf Optimierung der Wertschöpfungskette und Innovationen
Um im harten Wettbewerb weiterhin erfolgreich zu sein, verfolgt die BP Europa SE einen zweigliedrigen Ansatz. Das ist zunächst eine stark integrierte Aufstellung der Geschäftsprozesse und Anlagen entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Rohölversorgung bis zum Endkunden. Gleichzeitig setzt das Unternehmen gezielt auf Wachstumspotenziale und Innovationen.
"BP hat hier schon frühzeitig die richtigen Weichen gestellt. Neben der permanenten Verbesserung unserer Prozesse, müssen wir uns auch weiterentwickeln und Kundenwünsche frühzeitig erkennen", so Michael Schmidt.
BP rechnet für das laufende Jahr mit weiterhin herausfordernden Rahmenbedingungen für ihr Geschäft. "Unser Ziel ist aber klar: Wir wollen unsere führende Position im Markt halten. Auch wenn die Umsatz- und Margensituation schwer abschätzbar bleibt, rechnen wir mit einem positiven Ergebnis für 2015", sagte Schmidt.
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