Hochwasser in Deutschland laesst UN-Konferenzpegel in Johannesburg steigen
Berlin (ots)
Die Heinrich-Boell-Stiftung geht davon aus, dass zumindest die europaeischen Delegationen die Bilder der Ueberschwemmungskatastrophe noch vor Augen haben, wenn sie in wenigen Tagen in Johannesburg zum Weltgipfel fuer Nachhaltige Entwicklung eintreffen. Denn die aktuellen Ueberschwemmungen, so die Vorstandsmitglieder Barbara Unmuessig und Ralf Fuecks, seien erst ein schwacher Vorbote der Katastrophen, die mit dem Klimawandel auf uns zukaemen. Der Johannesburg-Gipfel muesse die Weichen fuer eine gemeinsame Anstrengung von Industrielaendern und Entwicklungslaendern fuer oekologische Sicherheit und soziale Gerechtigkeit stellen.Trotz punktueller Erfolge der internationalen Umweltpolitik setzten sich Klimawandel und globale Umweltzerstoerung kaum gebremst fort, begleitet von der wachsenden Kluft zwischen einer wohlhabenden Minderheit und einer verarmten Mehrheit der Weltbevoelkerung. Der Erfolg der Konferenz haenge deshalb entscheidend davon ab, dass Oekologie und Armutsbekaempfung miteinander verknuepft wuerden. In Johannesburg komme es auf verbindliche, finanziell abgesicherte, zwischenstaatliche Verpflichtungen an und auf die Errichtung einer starken UN-Umweltorganisation. Bislang seien anspruchsvolle Ziele und Zeitplaene zu zentralen Themen wie Energie und Wasser noch hart umkaempft.
Die Gipfelkonferenz in Johannesburg werde zur "Bewaehrungsprobe des Multilateralismus". Unmuessig und Fuecks forderten von den Industriestaaten glaubwuerdige, gemeinsame Signale fuer eine oekologisch zukunftsfaehige und sozial gerechte Gestaltung der Weltwirtschaft. Ansonsten drohe in Johannesburg wieder der Partikularismus zu siegen und die Umwelt zu verlieren. Die Hochwasserschaeden zu beseitigen, werde teurer als rechtzeitige Vorsorge zu treffen. Oekologie sei Langzeitoekonomie, daher sei es auch oekonomisch vernuenftig, endlich mehr internationales Engagement fuer die Vermeidung solcher Katastrophen an den Tag zu legen. Johannesburg duerfe nicht zum Gipfel der enttaeuschten Hoffnungen werden.
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