"Wir Bürgerstifter" - dreizehn Menschen im Porträt, die sich mit Geld und Sachkunde engagieren
Berlin (ots)
Bürgerstiftungen gibt es in Deutschland erst seit 20 Jahren, doch hat sich in ihnen bereits ein großes Spektrum wirkungsvollen bürgerschaftlichen Engagements entwickelt. Zeit, die Stifterinnen und Stifter näher kennenzulernen. Das Buch "Wir Bürgerstifter" stellt einige von ihnen vor.
Wie viel Chemie verträgt ein Kinderkörper? Eine existenzielle Frage, wenn kleine Kinder schwer krank sind. Die behandelnden Ärzte sind auf sich gestellt, denn die Studien über die Verträglichkeit von Medikamenten werden an Erwachsenen durchgeführt. Die Pharmazeutin Véronica Scholz beschließt: Ich engagiere mich. Sie finanziert Studien, in denen Klinikärzte ihre Erfahrungen aus der Behandlung von Frühchen festhalten - über ihre Stiftung PharmHuman, die die Braunschweigerin kurz nach ihrer Pensionierung unter dem Dach der Bürgerstiftung Braunschweig gegründet hat.
Bernhard Pech lebt in Dresden. Nach der Wende übernahm er das Kombinat, in dem er zu DDR-Zeiten gearbeitet hatte, und wurde Bauunternehmer. Man muss zupacken, resümiert er, aber dafür braucht man auch die eine oder andere Chance. Mit seiner Stiftung greift er Menschen unter die Arme, denen es an solchen Chancen mangelt. Der alleinerziehenden Mutter, die ohne Führerschein keinen Job findet, bezahlt er die Fahrstunden, und den geflüchteten Kindern den Deutschunterricht. Bei der Projektauswahl hilft die Expertise der Bürgerstiftung Dresden, unter deren Dach Pech seine Stiftung gegründet hat.
Dies sind zwei Beispiele aus dem Buch "Wir Bürgerstifter". Es porträtiert Menschen, die sich in der noch recht jungen Form der Bürgerstiftung mit Geld und Zeit engagieren. Sie erzählen, warum und wie sie zur Bürgerstiftung kamen und was sie mit ihrem jeweiligen Projekt oder Engagement erreichen wollen. Es sind Menschen, die aus Beruf und Lebenserfahrung heraus sehr genau wissen, was sie tun. Der Bankvorstandsvorsitzende, der Armut kennt, der Kinderarzt, in dessen Praxis junge Eltern ihre Ratlosigkeit offenbaren, die Bürgermeisterin, die sich um ihre Gemeinde sorgt. Oder der Millionenerbe, der ein neues Finanzierungskonzept ausprobieren will.
Die Stifterinnen und Stifter engagieren sich mit großer Selbstverständlichkeit. Ihr Engagement gibt der Zivilgesellschaft einen Rückhalt, den sie in diesen Tagen braucht. Das Buch enthält dreizehn Porträts und Informationen über die vielfältigen Möglichkeiten, sich bei einer Bürgerstiftung zu engagieren. Wer sich von den Beispielen inspirieren lässt, findet in dem Buch auch Antworten auf die Fragen, wie er oder sie selbst Bürgerstifter oder Bürgerstifterin werden kann und ob es in der näheren Umgebung auch eine Bürgerstiftung gibt.
Wir Bürgerstiftger. Herausgegeben von Stefan Nährlich und Gudrun Sonnenberg.Erschienen im DG Verlag Wiesbaden.ISBN: 978-3-87151-190-5. Hardcover, 160 Seiten, 12,90 Euro.
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Buchseite: www.aktive-buergerschaft.de/buergerstifter
Leseprobe: www.aktive-buergerschaft.de/fp_files/Leseprobe_WirBuergerstifter.pdf
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