Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)
Festhalten und Loslassen
Warum der Prognose-Bericht des Umweltbundesamtes bereits überholt ist und wir neue Pfade zu unseren Zielen suchen müssen
Berlin (ots)
Zum heute vorgestellten Prognose-Bericht des Umweltbundesamtes (UBA) zu den Treibhausgas-Emissionen des Jahres 2021 erklärt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur (dena):
"Der Bericht scheint zur Unzeit zu erscheinen: Russlands Krieg in der Ukraine, die damit verbundenen Sanktionen und die heute noch gar nicht absehbaren Konsequenzen auf die Weltwirtschaft fordern von uns, neu zu denken. Die Sektorziele aus dem Klimaschutzgesetz sowie sämtliche Analysen und Systemstudien der vergangenen 12 Monate erscheinen wie von gestern, sie müssen in Zeiten großer Unsicherheit zügig auf den Prüfstand.
Es gilt nun zweierlei in gleicher Weise: Festhalten an den mittelfristigen Klimazielen und Loslassen mit Blick auf Vorstellungen, die kürzlich noch als sicher galten. Trennen müssen wir uns von der Vorstellung, es könne einen exakten Plan geben für den Weg zur Klimaneutralität. Versorgungssicherheit, Energieeffizienz, die Wasserstoffstrategie, aber auch die Rolle von Kohle- und Gaskraftwerken, die Skalierbarkeit von innovativen Klimatechnologien und vieles mehr muss neu überlegt werden.
Der Prognose-Bericht des UBA kann als Weckruf verstanden werden: Vieles muss jetzt gleichzeitig auf den Weg gebracht werden. Zur Bewältigung der akuten Krisensituation und zur Beschleunigung all dessen, was ohnehin für Energiewende und Klimaschutz erforderlich ist.
Das von Bundesminister Habeck in seiner Eröffnungsbilanz angekündigte Oster- und Sommerpaket, das für den entsprechenden Schwung sorgen soll, ist bereits ein Teil dieser Antwort. Der Fokus auf den Ausbau Erneuerbarer Energien im Stromsektor ist wichtig, aber längst nicht alles. Maßnahmenpakete, die auch die anderen Sektoren ins Blickfeld nehmen, müssen ebenfalls rasch angegangen werden. Ebenso die vorgesehenen Maßnahmen zur administrativen Beschleunigung von Energiewende- und Klimaschutzmaßnahmen.
Für die ebenfalls erforderlichen und aktuell diskutierten Entlastungspakete heißt das aber auch: Maßnahmen, die eher verbrauchssteigernde Effekte haben, sind kontraproduktiv.
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