TV-Star Simone Hanselmann: "Ich war nie Miss Rocky Mountains"
'Flashback - Mörderische Ferien', Fr., 26. Juni, 23.45 Uhr auf Tele 5
München (ots)
Im Tele 5-Exklusiv-Interview spricht 'Lasko'-Star Simone Hanselmann (29) über Fettnäpfchen, ihren Ruf als "Miss Flachland" und einen Horrorunfall.
Tele 5: Vor zehn Jahren drehten Sie nicht nur Ihren ersten Kinofilm 'Flashback - Mörderische Ferien', sondern durchlebten auch einen schrecklichen Autounfall.
Simone Hanselmann: Ich denke noch heute daran, ich hätte gelähmt sein können. Als 19-jährige war mir Gesundheit nicht so wichtig. Ich hielt mich für unverwundbar. Durch den Unfall habe ich gemerkt, wie man im Blitzteil einer Sekunde sogar sein Leben verlieren kann. Um dieses Wissen bin ich heute wahnsinnig dankbar. Wenn ich mir mal leid tue oder das Leben schwierig finde, dauert das bei mir nur zwei Minuten.
Haben Sie heute noch Schmerzen?
Der Rücken ist schon meine Schwachstelle. Mir ist eine Bandscheibe zwischen den letzten beiden Halswirbeln entfernt worden, ich habe da jetzt eine Titanplatte mit Schrauben drin. Ich mache auch deshalb soviel Sport und Physiotherapie, um die Muskulatur in Schuss zu halten.
Sind Sie sehr ehrgeizig?
Früher hatte ich mal einen Hang zum Perfektionismus, wollte immer mehr als nur mein Bestes geben: Nicht 100 Prozent, sondern 150. Aber mittlerweile habe ich gelernt, dass man nicht alles können muss und bin viel lässiger.
Wann werden Sie uncool?
Ich tue gerne mal härter, als ich bin. Aber wenn Leute um mich herum nervös und aufgeregt sind, kann ich mich davon nicht freimachen. Unsichere Menschen verunsichern mich zu Tode. Dann kann es passieren, dass ich in ein Fettnäpfchen trete, was Falsches sage und jemanden verletze, obwohl ich das nicht will.
Treten Sie oft in Fettnäpfchen?
Oh ja. Bei der Premiere von 'Flashback' habe ich tatsächlich eine Kollegin gefragt, ob sie schwanger sei. Sie hatte so ein Strahlen im Gesicht und war frisch verheiratet. Natürlich war sie nicht schwanger, hat aber den Abend ständig nachgegrübelt, ob sie unvorteilhaft gekleidet oder zu dick sei.
Sind Sie eitel?
Eigentlich nicht. Privat bin ich fast gar nicht geschminkt und eher so der handfeste Typ. Was einem von der Physiognomie mitgegeben wird, ist doch unwichtig.
Das sagt sich leicht als Ex-Model...
Natürlich mag ich Komplimente über mein Aussehen. Aber als Teenager wurde auch ich in der Schule gehänselt. Ich habe ja nicht so Riesenbrüste, deshalb wurde ich immer "Miss Flachland" oder "Miss Holland" genannt. Meine Freundin war übrigens "Miss Rocky Mountains" (lacht).
Sie würden sich nie einer Schönheits-OP unterziehen?
Ich habe mir fest vorgenommen, das nicht zu machen und hoffe, dass der Druck nicht allzu zu groß wird. Mittlerweile spüre ich schon um mich herum, dass das mehr passiert, mit Botox und solchen Sachen. Ich weiß von einigen, die etwas haben machen lassen, aber wo fängt das an? Man kann auch in Würde altern. Ich will nicht mit Mitte 40 aussehen wie Anfang 20. Aber bei Frauen ist der Druck eben auch größer. Ich versuche, mein Selbstbewusstsein hochzuhalten (lacht).
Wollten Sie schon immer Schauspielerin werden?
Das war ein Kindheitstraum, von dem ich nie gedacht hätte, dass er sich mal erfüllt. Ich habe immer gedacht, ich bin so ein kleines Mädchen aus dem Ruhrpott, das passiert mir nicht.
Eine Cinderella-Story also...
Ja, wirklich. Ich habe schon in der Grundschule davon geträumt, dass mal ein Filmteam in die Schule kommt und mich entdeckt. Ich habe zuhause immer vor dem Spiegel Filmszenen nachgespielt.
Keine Angst, dass Sie mal in eine Schublade gesteckt werden?
Ich hatte schon so viele Schienen, so viele Klischees: Erst Model, das Schauspielerin werden will. Dann Soap Star, der ernsthaft werden will. Dann war ich männermordender Vamp, dann Comedy-Tante. Man versucht mich ständig in Schubladen zu stecken, aber ich krabbele da immer wieder raus.
Interview: Steffen Wulf
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