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Kathryn Bigelow: Die erste Frau, die einen Regie-Oscar gewinnt?

Kathryn Bigelow: 
Die erste Frau, die einen Regie-Oscar gewinnt?
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München (ots)

'Blue Steel' von Kathryn Bigelow mit Jamie Lee Curtis: Mittwoch, 
09. September um 22.25 Uhr auf Tele 5
Action, Kicks, Abgründe: Regiestar Kathryn Bigelow (57) gilt als 
der einzige echte Kerl in Hollywood. Dabei ist sie ganz eindeutig 
eine Frau. Und eine Geschlechtsumwandlung käme für sie auch nicht 
infrage, betonte Bigelow im Interview mit Tele 5.
Tele 5: Gut möglich, dass Sie mit Ihrem Film 'The Hurt Locker' 
bald die erste Frau sein werden, die sich den Regie-Oscar holt. Wie 
ist es, heute als Frau in Hollywood Regie zu machen?
Kathryn Bigelow: Viel besser als vor 20 Jahren, als ich anfing. 
Wenn es Widerstände gegen Frauen geben sollte, ignoriere ich die. 
Denn ich will ja nicht aufhören zu arbeiten und auf eine 
Geschlechtsumwandlung habe ich auch keine Lust. [Lacht] Vielleicht 
bin ich mehr zum Erfolg verdammt als männliche Kollegen, die es sich 
eher leisten können, einmal einen Flop hinzulegen.
Haben Sie Vorbilder als Filmemacherin?
Sehr verschiedene. Wer mag nicht Orson Welles? Seine 'Magnificent 
Ambersons' liebe ich. Ein tolles Erlebnis war auch Fassbinder: 'Ein 
Jahr mit 13 Monden' - da bin ich fast gestorben vor Glück. Aber wie 
Sie schon ahnen, liebe ich auch Genre: Vampirfilme oder schräge 
B-Movies von Roger Corman.
Nach welchen Kriterien suchen Sie die Stoffe für Ihre Filme aus?
Ich will beobachten, nicht bewerten. Also ziehen mich auch 
Charaktere an, die moralisch fragwürdige Seiten oder Abgründe haben. 
Das Dunkle ist spannender als die Bereiche, die schon alle kennen.
Sie gelten als Regisseurin, die mit Vorliebe "Männerfilme" 
macht...
Meiner Meinung nach gibt es keine Männer- oder Frauenfilme, es 
gibt nur Filme, die von Menschen handeln. Im Kriegsfilm, wie 
'Tödliches Kommando', sind es nun mal Männer. Aber in meinem 
Polizeifilm 'Blue Steel' steht eine Frau im Zentrum, im Science 
Fiction 'Strange Days' ist der Held von Frauen umgeben, die stark und
männlich auftreten. Sind das nun Frauenfilme?
Sie zeigen oft Figuren in Extremsituationen. Warum?
Der Ausnahmezustand bringt erst alles zutage, was ein Mensch in 
sich hat. Hier erkennt man sich selbst. Ich suche diese Momente, in 
denen der Überlebenstrieb gefordert ist, in denen ein Mensch ganz 
präsent sein muss. Das fasziniert mich. Ob solche Kicks beim 
Bergsteigen erreicht werden oder beim Krieg, ist für die Erfahrung 
selbst nicht relevant. Man muss ehrlich sein: Auch Gewalt kann solche
Kicks hervorrufen, sie kann verführerisch wirken.
Interview: Rüdiger Suchsland
Textrechte: ©Presse Tele 5, Verwertung (auch auszugsweise) 
honorarfrei nur bei aktuellem Programmhinweis auf Tele 5 und bei 
Nennung der Quelle.

Pressekontakt:

Tele 5 Pressekontakt: Michaela Simon
Tel. 089-649568-176, Fax. -119, E-Mail: presse@tele5.de

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