Thomas Gottschalk: Warum ich Kino liebe
München (ots)
"Ich liebe Kino, weil ich wie jeder andere Mensch auch gerne mal für zwei Stunden die Wirklichkeit vergessen möchte", verrät Thomas Gottschalk. Mit seiner Meinung ist er voll auf der Linie von Tele 5. Der Spielfilmsender hat seinen Kino-Service reloaded und präsentiert ab 17. Januar, 22.10 Uhr jeden Mittwoch 'Wir lieben Kino - Das Magazin'. Die Hauptrolle ist wie bisher mit Miriam Pielhau besetzt, als Special Guest der Auftaktsendung gibt Thomas Gottschalk intime Einblicke in sein Kinoleben.
An seinen ersten Kinobesuch kann er sich nicht mehr erinnern. Dafür weiß Thomas Gottschalk (56) aber noch genau, wie sehr er sich ärgerte, dass er in seiner Kindheit im fränkischen Kulmbach 'Ben Hur' nicht sehen durfte: "Der war erst ab 12 und ich war 11 1/2. Also haben mir meine Eltern den Film verboten. Das hat bei mir schwere nervliche und psychische Schäden hinterlassen", fügt der Entertainer ironisch hinzu. Später sah er ihn dann doch und Hauptdarsteller Charlton Heston durfte er auch noch interviewen. "Aber es ist schon ernüchternd, wenn der Kinoheld deiner Jugend ein schlecht sitzendes Toupet trägt und politische Ansichten hat, die ich nicht teile", sagt Gottschalk und kommt damit zur Erkenntnis: "Ein Kinoheld der Jugend muss also nicht immer ein Held fürs Leben bleiben".
Wenn Leute nach Vorstellungsbeginn ins Kino kommen, kann Thomas Gottschalk das ebenso wenig leiden wie geheucheltes Interesse am Film. "Kino ist für mich Unterhaltung, Theater- und Opernbesuche sind für mich Bildungsreisen. Im Kino will ich mich fürchten, ich will lachen und über schlechte Filme will ich mich ärgern", sagt er. "Kinoabende mit Absacker hinterher" finden bei ihm selten statt. Und Weinen kommt auch nicht in Frage: "Das ist mir, glaube ich, nur in 'Love Story' passiert und bereits verjährt."
Ein anderes Highlight seiner Jugend waren die Karl May-Filme: "Winnetou und Old Shatterhand waren für mich, der in einem kleinen fränkischen Kaff aufgewachsen ist, die perfekten Identifikationsfiguren." Inzwischen schwärmt Thomas Gottschalk aber mehr von Horrorfilmen, seien es alte 'Dracula'-Filme mit Christopher Lee oder aber neue Schocker wie 'Saw III': Dennoch würde er niemals sein Schloss Marienfels, das er seit November 2004 besitzt, für ein Filmset hergeben: "Ich versuche schon zu verhindern, dass jemand mein Haus fotografiert, da werde ich den Teufel tun, und einen Horrorfilm dort drehen lassen." Tanzfilme dagegen sind aber gar nicht sein Ding: "Wer schlecht tanzt, der schaut sich keinen Tanzfilm an. Der leidet ja 1000 Qualen!"
Der Begriff "Filmstar" wird seiner Meinung nach viel zu schnell vergeben: "Der große Teich des Vergessens ist gefüllt mit Movie Stars". Auch rechnet er deutschen Schauspielern wenig Erfolgschancen im US-Kino zu: "Selbst Veronika Ferres, so sehr ich sie schätze, hat in Hollywood wenig Chancen gegen die amerikanische Konkurrenz. Sie ist genauso blond und schön wie viele andere Schauspielerinnen, von denen es in Hollywood aber ein Dutzend gibt. Und die sprechen die Sprache, die Amerikaner im Kino hören wollen", so Gottschalk. Die Verbissenheit vieler Deutscher, in Amerika Karriere machen zu wollen, versteht er nicht. Da schätzt er schon eher die Haltung einer Franka Potente: "Die hat sich einfach gesagt: Ich genieße den Erfolg, aber ich steh' nicht mit triefenden Augen da und weine, wenn ich es nicht schaffe."
Auch bei Hollywood-Schauspielerinnen macht Thomas Gottschalk Unterschiede: "Julia Roberts bleibt für mich immer Julia Roberts. Nicole Kidman dagegen wandelt sich von Film zu Film. Die finde ich als Schauspielerin toll! Auf eine einsame Insel würde ich dann aber lieber Pamela Anderson mitnehmen, weil man in deren Bikini auch zelten kann".
Neben weiteren News aus Hollywood und einem Ausblick auf die Golden Globes stellt 'Wir lieben Kino - das Magazin' die Neustarts der Woche vor. Dazu zählen neben Clint Eastwoods Kriegsdrama 'Flags of our Fathers' die schräge Tragikomödie 'Krass' mit Gwyneth Paltrow, Annette Bening und Alec Baldwin, und der Horrorthriller 'The Return' mit Sarah Michelle Gellar.
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