Sozialverband Deutschland (SoVD)
Ungleiche Lebensbedingungen nicht einfach hinnehmen
SoVD-Präsident Adolf Bauer: Der Mindestlohn muss rauf!
Berlin (ots)
Die heutige Veröffentlichung des Datenreports 2021 über ungleiche Lebensbedingungen und die Folgen von Corona hat der Sozialverband Deutschland (SoVD) mit großer Sorge verfolgt. Demnach verfestigt sich Armut in der Gesellschaft immer mehr. 44 Prozent der armen Bevölkerung gelingt der Ausstieg aus Armut nicht. Besonders gefährdet sind laut des Statistischen Bundesamtes mit 41 Prozent Alleinerziehende, Menschen mit Hauptschulabschluss und ohne Berufsabschluss mit 35 Prozent und Menschen mit Migrationshintergrund zu 29 Prozent. "Diese Zahlen zeigen sehr deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Gute Beratung, Qualifizierung und geförderte Aus- und Weiterbildung können ein Weg aus der Armutsspirale sein", so SoVD-Präsident Adolf Bauer.
Und Bauer fordert: "Die Menschen müssen von den Jobcentern wieder besser gefördert und in gute Arbeit mit auskömmlichen Löhnen gebracht werden. Außerdem brauchen wir höhere und bedarfsgerechte Regelsätze . Es muss endlich Schluss damit sein, dass Menschen ausgegrenzt werden und sich die Ungleichheit immer weiter verfestigt."
In diesem Zusammenhang begrüßt der SoVD, dass die öffentliche Debatte um die Erhöhung des Mindestlohns wieder an Fahrt aufnimmt. "Der Mindestlohn muss zweierlei leisten: Er muss einerseits die bestehende Armut bekämpfen und andererseits Altersarmut verhindern. Damit die Rente nach 45 Jahren Arbeit zum Leben reicht, muss der Mindestlohn auf 13 Euro angehoben werden.", so Bauer. Bereits vor der Corona-Pandemie waren laut des Instituts für Arbeit und Qualifikation (IAQ) etwa 7,8 Millionen Menschen im Niedriglohnsektor beschäftigt. Das bedeutet, dass sie einen Bruttostundenlohn erhalten haben, der weniger als zwei Drittel des durchschnittlichen Stundenlohnes betrug. "Für viele dieser Menschen hat die Corona-Krise die ohnehin schwierige Lage weiter verschärft", erklärt Bauer. Außerdem sind laut des Datenreports insbesondere Menschen mit niedrigen Einkommen, Geringqualifizierte und Alleinerziehende in der Corona-Krise in noch größere finanzielle Schwierigkeiten geraten. "Die Zahlen des statistischen Bundesamtes lassen daher nur einen Schluss zu: Der Mindestlohn muss rauf!"
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