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Sozialverband Deutschland (SoVD)

SoVD zum Bericht im Westfalen-Blatt vom 27.08.04

Berlin (ots)

Zu der heutigen Berichterstattung im
Westfalen-Blatt, die auf ein telefonisches Gespräch mit der
Referentin für Gesundheits- und Pflegepolitik Gabriele Hesseken
zurückgeht, weist der SoVD auf Folgendes hin: Im Rahmen einer Studie
von K. Püschel aus dem Jahr 1999 (Epidemiologie des Dekubitus im
Umfeld der Sterbephase: Analyse im Rahmen der Leichenschau; Hamburg)
wurden bei der Leichenschau im Krematorium verstorbene
pflegebedürftige Heimbewohner im Hinblick auf Dekubitalgeschwüre
untersucht. Dabei ergab sich eine Gesamtprävalenz höhergradiger
Dekubitalgeschwüre von 2%. Im Jahr 2002 veröffentlichte die Aktion
gegen Gewalt in der Pflege, die vom SoVD gegründet worden war, die
Ergebnisse von ähnlichen Untersuchungen eines Rechtsmediziners von
der Medizinischen Hochschule Hannover. Bei 14 Prozent von den mehr
als 12.000 untersuchten Leichen konnte Dekubiti festgestellt werden.
Nach Hochrechnungen des SoVD konnte damals davon ausgegangen werden,
dass mindestens 10.000 Pflegebedürftige jährlich in Deutschland an
diesen Druckgeschwüren sterben. Infolge zahlreicher Berichte von
Betroffenen, Angehörigen und Pflegekräften geht der SoVD davon aus,
dass sich die Situation keineswegs durchgreifend verbessert hat.
Ergänzend weisen wir auf die jüngsten Veröffentlichungen zu
eklatanten Mängeln in Pflegeheimen in Thüringen bzw. in
Schleswig-Holstein hin. Der SoVD ist derzeit dabei, die Sachlage
weiter zu recherchieren und plant noch in diesem Jahr
öffentlichkeitswirksame Aktionen. Nach Ansicht des SoVD darf sich die
Gesellschaft nicht mit der überaus bedenklichen Situation
pflegebedürftiger Menschen in Deutschland abfinden. Der SoVD fordert
dringend die Umsetzung aller qualitätssichernden Regelungen und die
Fortentwicklung der Pflegestrukturen in Deutschland.
V.i.S.d.P.: Gabriele Hesseken
ots-Originaltext: SoVD Sozialverband Deutschland
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=43645

Kontakt:

Dorothee Winden
SoVD-Bundesverband
Pressestelle
Stralauer Str. 63
10179 Berlin
Tel.: 030/72 62 22 129/ Sekretariat -123
Fax: 030/72 62 22 328
E-Mail: pressestelle@sovd.de

Original-Content von: Sozialverband Deutschland (SoVD), übermittelt durch news aktuell

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