Sozialverband Deutschland (SoVD)
Breiter Konsens für Erwerbstätigenversicherung
Berlin (ots)
SoVD-Präsident Adolf Bauer erklärt:
Der Sozialverband Deutschland hat am 9. Mai in Berlin ein rentenpolitisches Strategiegespräch mit dem Titel "Solidarische Alterssicherung statt Altersarmut" durchgeführt. Ziel des Gesprächs mit Rentenexperten von Verbänden, Gewerkschaften und Wissenschaftlern war, über gemeinsame rentenpolitische Forderungen und Handlungsmöglichkeiten zu beraten.
Die Diskussion mit Vertretern von DGB, ver.di, IG Bau und der Volkssolidarität ergab eine große Schnittmenge an rentenpolitischen Gemeinsamkeiten. Auf einhellige Ablehnung stießen die von der Großen Koalition geplante Rente mit 67, die geplante Einführung des Nachholfaktors und Eingriffe in den Bundeszuschuss zur Rentenversicherung.
Es herrschte breiter Konsens, dass die gesetzliche Rentenversicherung langfristig zu einer Erwerbstätigenversicherung fortentwickelt werden müsse. Damit könnte beispielsweise die zunehmende Zahl der - häufig prekär - Selbstständigen und geringfügig Beschäftigten in die gesetzliche Rentenversicherung einbezogen werden.
Übereinstimmung herrschte auch in der Frage, dass für Geringverdiener mit langen Versicherungszeiten eine Mindestsicherung eingeführt werden müsse. Dieser Personenkreis ist trotz jahrzehntelanger Beitragszahlungen in die Rentenversicherung von Altersarmut bedroht. Es ist nicht hinnehmbar, dass eine wachsende Zahl von Niedriglohnbeziehern im Alter auf die Grundsicherung angewiesen ist, obwohl sie jahrzehntelang Rentenbeiträge gezahlt haben.
Der SoVD wird DGB, ver.di, IG Bau und die Volkssolidarität zu einer Arbeitsgruppe auf Fachebene einladen, die über eine konkrete Ausgestaltung der Erwerbstätigenversicherung beraten wird.
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