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Sozialverband Deutschland (SoVD)

SoVD lehnt Experimentierklausel für Sozialgerichtsgebühren ab

Berlin (ots)

SoVD-Vizepräsidentin Marianne Saarholz erklärt:
Der SoVD lehnt eine Experimentierklausel für die Einführung von 
Gebühren bei Sozialgerichtsverfahren ab. Eine zeitlich befristete 
Experimentierklausel ist das Einfallstor für Gebühren an 
Sozialgerichten. Der Vorschlag, den heute die Präsidenten der 
Landessozialgerichte bei ihrer Jahreskonferenz unterbreitet haben, 
ist auch kein geeignetes Mittel, um die Arbeitsbelastung der Gerichte
zu verringern.
Die Sozialgerichte haben eine existentielle Bedeutung für 
Millionen von Bundesbürger. Die Urteile haben unmittelbare 
finanzielle Auswirkungen zum Beispiel für Sozialrentner, behinderte 
Menschen und Empfänger von Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe.
Bei den Klägern handelt es sich häufig um sozial Schwache. Die 
Einführung von Gebühren für Sozialgerichtsverfahren hätte zur Folge, 
dass sich gerade die Menschen, die am meisten auf die Rechtsprechung 
angewiesen sind, ein Verfahren nicht mehr leisten können. Die 
Einführung von Gebühren ist für Menschen mit geringem Einkommen eine 
unüberwindbare Hürde. Der SoVD setzt sich deshalb dafür ein, dass 
Verfahren an Sozialgerichten gebührenfrei bleiben.
Gerade die Urteile der Sozialgerichte zum Arbeitslosengeld II 
zeigen, dass die Sozialgerichtsbarkeit eine wichtige und notwendige 
Kontrollfunktion gegenüber dem Gesetzgeber und den Arbeitsagenturen 
ausübt.
Die wachsende Zahl von Gerichtsverfahren gerade im Bereich des 
Arbeitslosengeldes II sind in erster Linie auf handwerkliche Mängel 
der Gesetzgebung und fehlerhafte Bescheide der Arbeitsagenturen 
zurückzuführen.
Wer die Arbeitsbelastung der Gerichte verringern will, muss hier 
ansetzen.
Darüberhinaus setzt sich der SoVD weiterhin für eine personell 
angemessen ausgestattete und eigenständige Sozialgerichtsbarkeit ein.
Wir begrüßen, dass sich auch das Bundesministerium für Arbeit und 
Soziales für die Erhaltung eigenständiger Sozialgerichte 
ausgesprochen hat.
V.i.S.d.P.: Dorothee Winden

Pressekontakt:

Kontakt:
Dorothee Winden
SoVD-Bundesverband
Pressestelle
Stralauer Str. 63
10179 Berlin
Tel.: 030/72 62 22 129/ Sekretariat -123
Fax: 030/72 62 22 328
E-Mail: pressestelle@sovd.de

Original-Content von: Sozialverband Deutschland (SoVD), übermittelt durch news aktuell

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