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Deutscher Behindertenrat (DBR)

Deutscher Behindertenrat: Keine Gesundheitsreform gegen chronisch kranke und behinderte Menschen

Berlin (ots)

Der Deutschen Behindertenrat (DBR) hat die große
Koalition davor gewarnt, eine Gesundheitsreform gegen die Interessen 
der Patienten und Versicherten durchzusetzen. Die Vorsitzende des 
Sprecherrates Brigitte Setzer-Pathe erklärte:
Das von der Bundesregierung favorisierte Modell eines 
Gesundheitsfonds mit Zusatzbeiträgen wird dazu führen, dass die 
Patienten und Versicherten künftig alle Kostenrisiken zu tragen 
haben. Der geplante Zusatzbeitrag, der neben den einseitig für die 
Versicherten erhöhten Sozialversicherungsbeiträgen zu zahlen ist, 
bedeutet die endgültige Abkehr von der paritätischen Finanzierung der
gesetzlichen Krankenversicherung.
Der DBR, der rund 6 bis 8 Millionen chronisch kranke und behinderte 
Menschen in Deutschland vertritt und rund 100 Organisationen 
repräsentiert, befürchtet, dass mit dem jederzeit politisch 
manipulierbaren Zusatzbeitrag künftig unvertretbare Mehrbelastungen 
für die Patienten und Versicherten wahrscheinlich werden. Zugleich 
wird der Druck auf die Krankenkassen erhöht, einen Wettbewerb auf dem
Rücken der Versicherten zu führen, die auf notwendige medizinische 
und rehabilitative Leistungen dringend angewiesen sind.
Der DBR wird nur eine Gesundheitsreform unterstützen, die 
patientenorientiert ist und zum Ziel hat, Solidarität und Qualität in
der gesetzlichen Krankenversicherung auszubauen und zu sichern.
Der DBR fordert deshalb auch die Einbeziehung der privaten 
Krankenversicherung in einen wirkungsvollen Risikostrukturausgleich. 
Der DBR warnt eindringlich davor, durch eine neue Definition des 
Begriffs "chronisch krank" und eine erhöhte Eigenbeteiligung für 
diesen Personenkreis Entsolidarisierungstendenzen zu verschärfen. Der
DBR wendet sich auch gegen die Einführung des Verschuldensprinzips in
die gesetzliche Krankenversicherung.
V.i.S.d.P.  Hans-Jürgen Leutloff
Deutscher Behindertenrat (DBR) 
Sekretariat: 
Sozialverband Deutschland (SoVD)
Bundesverband
Stralauer Straße 63
10179 Berlin
Telefon: 030/72 62 22 120 
Telefax: 030/72 62 22 328
Pressestelle:
Tel. 030/72 62 22 123
Internet: www.deutscher-behindertenrat.de

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