IB: Wer möchte, dass Zugewanderte gut ankommen, muss etwas dafür tun
Der Internationale Bund kritisiert die Migrationsdebatte vor der Bundestagswahl. Sie kreist zu sehr um "Aus- und Zurückweisung". Stattdessen muss Zuwanderung gestaltet werden.
IB: Wer möchte, dass Zugewanderte gut in Deutschland ankommen, muss etwas dafür tun
In der aktuellen Migrations-Debatte geht es zu viel um Aus- und Zurückweisung – statt um ein gutes Ankommen in Deutschland
Frankfurt am Main. Der Internationale Bund (IB) kritisiert den Schwerpunkt der Migrationsdebatte im Vorfeld der Bundestagswahl. Die öffentliche Diskussion kreist nach Ansicht des freien Trägers der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit zu sehr um Schlagworte wie "Aus- und Zurückweisung". Stattdessen muss Zuwanderung gestaltet werden. Der IB hat die Erfahrung und das Wissen, was notwendig ist: Notwendig sind eine beschleunigte Feststellung des Aufenthalts- oder Asylstatus durch die Asylverfahrensberatung, der Zugang zu bedarfsgerechten Sprachförderangeboten sowie die Verbesserung der Bedingungen für gesellschaftliche Teilhabe. Zu letzterer gehören unter anderem Zugänge zum Arbeitsmarkt, zu Wohnraum und zu einer gesicherten psychosozialen und medizinischen Versorgung für Geflüchtete.
Eine große Rolle spielen dabei auch diverse Bundesprogramme. Der IB nennt als eine seiner zentralen Forderungen zur Bundestagswahl daher, die geplanten Kürzungen unbedingt zurückzunehmen. Darüber hinaus plädiert die Organisation für eine finanzielle Absicherung der Asylverfahrensberatung sowie den Ausbau und eine verlässliche Finanzierung des Gesamtprogramms Sprache.
Kürzungen bei Sprach- und Integrationskursen genauso wie bei Beratungsleistungen
Besonders Familien, Kinder und Jugendliche sind Zielgruppen, die gestützt werden müssen. Geflüchtete Familien brauchen genau wie alle anderen auch Zugang zur Kindertagesbetreuung und bei Bedarf zu Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe. Dies gilt auch für den Schulbesuch und die Berufsorientierung. Flankierende spezialisierte Unterstützungsprogramme wie die Jugendmigrationsdienste müssen finanziell gestärkt und wieder ausgebaut werden – stattdessen kämpfen sie seit Jahren um eine stabile Finanzierung. Wichtige Angebote wie die Jugendintegrationskurse wurden sogar gestrichen.
"Es ist dringend notwendig für Deutschland, dass das Ankommen Zugewanderter gelingt. Wer möchte, dass sie ein Teil der deutschen Gesellschaft werden, muss dafür verlässlich sorgen, dass sie die Sprache lernen, dass sie Arbeitsplätze, Wohnungen und sozialen Anschluss finden, und braucht dafür politische Mehrheiten. Die Willkommenskultur muss gestärkt werden und muss finanziell unterlegt sein! Stattdessen passiert das Gegenteil: Sprachkurse, Integrationskurse werden reduziert – genauso wie weitere Beratungsleistungen", sagt IB-Präsidentin Petra Merkel.
Über den Internationalen Bund:
Der Internationale Bund (IB) ist mit mehr als 14.000 Mitarbeitenden einer der großen Dienstleister in der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit in Deutschland. Er unterstützt Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren*Seniorinnen dabei, ein selbstverantwortetes Leben zu führen – unabhängig von ihrer Herkunft, Religion oder Weltanschauung. Sein Leitsatz "Menschsein stärken" ist für die Mitarbeitenden Motivation und Orientierung.
Internationaler Bund (IB) Freier Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit e.V. Zentrale Geschäftsführung Pressestelle
Matthias Schwerdtfeger Valentin-Senger-Str. 5 60389 Frankfurt/Main Tel. +49 69 94545-108, Mobil +49 171 5467535
matthias.schwerdtfeger@ib.de www.internationaler-bund.de