Spart sich Deutschland krank?
Berlin (ots)
- ratiopharm-Umfrage zur Gesundheitsreform - Informationsdefizit unter den Krankenversicherten - Sparmöglichkeiten bei Arzneimitteln sind noch nicht bekannt
Die Mehrheit der gesetzlich versicherten Deutschen findet sich im Dschungel der Gesundheitsreform noch nicht zurecht. Vier Wochen nach Inkrafttreten der neuen Regelungen offenbart eine repräsentative Umfrage die Informationsdefizite und Sorgen der Bevölkerung. Jeder Zweite rechnet damit, im Jahr 2004 rund 150 Euro mehr für die Gesundheit ausgeben zu müssen. Einige wollen deswegen auf Freizeitbeschäftigungen und Arztbesuche verzichten. Noch ist den Wenigsten bewusst, dass sie ihre Gesundheitskosten auch durch geringere Arzneimittelzuzahlungen spürbar senken können.
Gesundheit wird teurer ...
... davon sind nicht nur die Gesundheitsexperten überzeugt. Mit den neuen Regelungen des GMG (Gesetz zur Modernisierung der Gesetzlichen Krankenversicherung), die seit dem 1. Januar 2004 gelten, greifen Quartalszahlungen beim Arztbesuch, erhöhte Medikamentenzuzahlungen und ein gekürzter Leistungskatalog der Krankenkasse. Alles das macht sich in der Haushaltskasse bemerkbar. So glaubt jeder Zweite (52 Prozent), im Jahr 2004 mehr für die Gesundheit ausgeben zu müssen als noch 2003.
... im Schnitt um 150 Euro
Vor allem Männer, nicht berufstätige Menschen und solche mit geringem Einkommen nehmen an, im laufenden Jahr um etwa 150 Euro tiefer in die Tasche greifen zu müssen. Damit liegen die Erwartungen der Befragten höher als die Schätzungen von Experten der Barmer und des Gesundheitsministeriums, die Mehrkosten von rund 100 Euro prognostizierten. Wer schon jetzt von bevorstehenden Behandlungen weiß, kalkuliert im Schnitt sogar rund 300 Euro mehr. Ein Drittel der gesetzlich Versicherten geht davon aus, dass sich auch nach der Gesundheitsreform nichts ändert - diese Meinung vertraten vor allem Gesunde und höher Gebildete. Nur jeder dreizehnte Befragte glaubt, dass er 2004 weniger Geld für seine Gesundheit ausgeben wird als noch im Vorjahr, und zwar im Durchschnitt rund 100 Euro.
Informationsdefizite bei Sparmöglichkeiten
Nur jedem Zweiten (53 Prozent) fallen überhaupt Sparmöglichkeiten ein. So hat jeder Fünfte vor, seltener zum Arzt zu gehen. In dieser Gruppe ist die neue Praxisgebühr als Kostenfaktor offensichtlich stark im Bewusstsein. "Wenn medizinisch notwendige Arztbesuche aus Kostengründen unterbleiben, könnten die Sparmaßnahmen der Regierung nach hinten losgehen. Dann könnten mittelfristig höhere Kosten durch die aufwändige Behandlung verschleppter, nicht auskurierter Krankheiten entstehen", sagt Dr. Claudio Albrecht, Vorsitzender der Geschäftsführung von ratiopharm.
Immerhin 15 Prozent zählen auf die Prävention: Sie nehmen sich vor, besser vorzubeugen bzw. gesünder zu leben. "Man muss davon ausgehen, dass ein individuell realisiertes gesundes Leben nach wie vor nur von einer Minderheit praktiziert wird", sagt Dr. Dieter Korczak von der GP Forschungsgruppe.
Beinahe fatalistisch erscheint die Aussage, einfach nicht krank zu werden. Immerhin fast jeder Zehnte (9 Prozent) nannte diese persönliche Sparmaßnahme als Mittel der Wahl. 43 Prozent sind überzeugt, dass man überhaupt nicht sparen kann bzw. sie wissen nicht wie.
Welche Sparmöglichkeiten bevorzugt werden
Macht man die Gegenprobe und bietet den Befragten eine Reihe von Sparmöglichkeiten an, sehen jeweils 78 Prozent die beste Möglichkeit zum Sparen darin, besser vorzubeugen und leichte Erkrankungen selbst zu behandeln.
Nur wenige Umfrageteilnehmer (6 Prozent) nannten von sich aus die Möglichkeit, im Bereich der Medikamente Kosten einzusparen. Werden diese Personen allerdings auf die Möglichkeiten hingewiesen, wollen drei von vier (72 Prozent) Medikamente künftig kostenbewusster auswählen. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) würde sich auch vom Arzt günstigere Medikamente verschreiben lassen, damit die neue preisabhängige Zuzahlung geringer ausfällt.
Der Trend zum mündigen Patienten
Sozialpsychologe Dr. Dieter Korczak prognostiziert einen Wandel, der in den nächsten Monaten und Jahren unter den Versicherten stattfinden wird. Noch seien die Menschen nicht vertraut damit, auch bei Arzneimitteln selbst Entscheidungen zu treffen. "Doch es lässt sich bereits ein Trend hin zum mündigen Patienten ausmachen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Menschen mehr Eigenverantwortung übernehmen: zum einen durch gesundheitsbewusstere Lebensweisen, zum anderen durch kostenbewussteres Verhalten".
Die Mehrheit würde nach günstigeren Medikamenten fragen
Tatsächlich können bis zu fünf Euro Zuzahlung pro Medikament auf Rezept eingespart werden, wenn man ein preisgünstigeres Arzneimittel mit gleicher Wirkung nimmt. Nachdem die Umfrageteilnehmer auf dieses Einsparpotenzial aufmerksam gemacht worden waren, sagten zwei Drittel (67 Prozent), vornehmlich jüngere und höher gebildete Menschen, sie würden Arzt oder Apotheker nach günstigeren Medikamenten fragen. Der Rest würde den Arzt oder den Apotheker nicht darauf ansprechen, und 30 Prozent unter ihnen geben an, dass es ihnen schwer fällt, nach einer Alternative zu fragen, die das Portemonnaie schont. Bei dieser Gruppe handelt es sich vor allem um ältere, chronisch kranke Menschen mit geringem Einkommen.
Es geht ans Privatvergnügen
Offenbar geht die Hälfte derjenigen, die mit Mehrkosten rechnen (52 Prozent), davon aus, ihren Konsum einschränken zu müssen, um die erwarteten Mehrkosten aufzubringen: Vor allem bei Freizeitvergnügen wie Essengehen und Ausgehen sowie bei Kleidung, Lebensmitteln, Urlaubsreisen oder Luxusartikeln wollen sie kürzer treten. Während ein Drittel der Befragten (31 Prozent) die höheren Kosten ohne merklichen Verzicht aufbringen kann, geht es für knapp ein Fünftel (18 Prozent) an die Grenzen des Möglichen. Sie wissen noch gar nicht, wie sie zu Gunsten ihrer Gesundheit sparen sollen.
ratiopharm als Anbieter preiswerter Arzneimittel möchte daher ein Bewusstsein schaffen, wie Patienten die Mehrkosten bei Medikamenten möglichst gering halten können, um zum Beispiel nicht an Freizeitaktivitäten sparen zu müssen. "Generika kosten oft nur die Hälfte des Originalmedikaments. Damit sind für den Patienten Einsparungen bei den Zuzahlungen bis zu fünf Euro möglich" rechnet Dr. Claudio Albrecht vor. "Würden alle generikafähigen Medikamente auch als Generika verordnet, wäre das Gesundheitswesen zum Beispiel im Jahr 2002 nicht nur um 2,7, sondern um 4,1 Milliarden Euro entlastet worden. Allein dieser Betrag entspricht der Hälfte des GKV-Defizits."
Fazit
Generika haben eine volkswirtschaftlich bedeutende Rolle, indem sie die Kosten im Gesundheitswesen signifikant senken. Mit den Regelungen der Gesundheitsreform 2004 wird diese Rolle um einen wichtigen Aspekt erweitert: Patienten, die Generika benutzen, können die erhöhten Ausgaben für Arzneimittel durch geringere Zuzahlungen wieder reduzieren. Nur die allerwenigsten Deutschen sind sich dieser Möglichkeit bewusst. Stattdessen reagiert die Hälfte der Bevölkerung spontan mit einem Verzicht auf Lebensqualität und medizinische Versorgung. Gesundheit muss aber bezahlbar bleiben.
Die repräsentative Befragung führte das Bielefelder Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid im Auftrag des in Deutschland führenden Generika-Anbieters ratiopharm durch. Es wurden mehr als 1.156 gesetzlich Versicherte befragt. TNS Emnid in Bielefeld ist das deutsche Markt-, Media- und Meinungsforschungsinstitut der internationalen Marktforschungsgruppe TNS.
ratiopharm ist die meistverwendete und meistverordnete Arzneimittelmarke in Deutschland. Das Unternehmen ist führender europäischer Generika-Anbieter. ratiopharm produziert hochwertige Medikamente und bietet sie preiswert an. Damit leistet ratiopharm einen wichtigen Beitrag zur Kostensenkung im Gesundheitswesen. Generika sind Zwillingspräparate jahrelang bewährter und anerkannter Medikamente. Sie enthalten die Wirkstoffe und Dosierungen der Originalpräparate, können aber durch die bekannte Rezeptur nach Ablauf des Patentschutzes kostengünstiger produziert werden. Damit gewähren sie höchste Qualität und Sicherheit zu niedrigen Preisen. Im Rahmen der Umfrage wurde die Bekanntheit von Generika-Marken abgefragt: Danach ist ratiopharm die mit Abstand bekannteste Marke für preisgünstige Arzneimittel. Ohne Hersteller zu nennen, kannte jeder Zweite (46 Prozent) ratiopharm als Anbieter günstiger Medikamente. Mit wesentlich geringerer Bekanntheit folgen Hexal (12 Prozent) und Bayer (7 Prozent). Mehr als die Hälfte der Versicherten, denen ratiopharm ein Begriff war, sehen in dem Ulmer Unternehmen ihren bevorzugten Anbieter.
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