Lausitzer Rundschau: Glos und sein Perspektivplan Gefüllte Wundertüte
Cottbus (ots)
Zwischen Theorie und Praxis liegen manchmal Welten. Das hat Bundeswirtschaftsminister Michael Glos im Laufe seiner Amtszeit schon mehrfach erleben müssen. Einige seiner Vorstöße waren forsch, aber in der Großen Koalition kaum zu realisieren - siehe Atomkraft. Mit anderen Ideen wiederum fabrizierte der CSU-Politiker tapsig eine Bauchlandung bei Freund und Feind - siehe Steuersenkungen für alle. Jetzt kündigt der ökonomische Heilsbringer an, in den nächsten fünf Jahren Milliarden Euro umschichten zu wollen, um die Wirtschaft auf Wachstumskurs halten zu können. Zu schön, um wahr zu sein. Glos' Botschaften sind nicht neu. Neu ist nur, dass der Bayer einfach mal einen Strich drunter gezogen hat, unter dem nun die beeindruckende Zahl von 70 Milliarden Euro steht. Und es stimmt: Bleibt die deutsche Wirtschaft auf Wachstumskurs, ist von vielem etwas möglich: immense Konsolidierung, höhere Staatsinvestitionen, aber auch Steuer- und Beitragssenkungen. Das ist die Perspektiv-Wundertüte, die Glos für jedermann gefüllt hat. Hört sich gut an. Nur wird sich das Tütchen so nie öffnen. Es sei denn, der Minister bekäme die Etathoheit von Finanzminister Peer Steinbrück oder die Befehlsgewalt für den Arbeitsmarkt von Franz Müntefering (beide SPD). Und selbst dann würde ihn die Koalitionsräson wohl schnell in die Knie zwingen. Aber gut, dass Glos mal drüber nachgedacht hat, was alles möglich wäre. Das kann ja nie schaden . . .
Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de
Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell