Lausitzer Rundschau: Günther Beckstein als Stoiber-Nachfolger nominiert Ein Restrisiko bleibt
Cottbus (ots)
Geschlossenheit - dieses Zauberwort der CSU hat in letzter Zeit nicht allzu oft Verwendung gefunden, wenn es um die Beschreibung der bayerischen Regierungspartei ging. Jetzt endlich vor der Sommerpause gibt es Anlass, dieses selbst gewählte christsoziale Gütesiegel aus dem Wortschatz hervorzukramen. Denn das Votum der CSU-Landtagsfraktion für Günther Beckstein als neuen Ministerpräsidenten fiel überzeugend aus. Von 122 anwesenden Parlamentariern verweigerten nur drei dem 63-jährigen Franken die Zustimmung. Und das in geheimer Abstimmung. Dafür gibt es eine Reihe guter Gründe: Beckstein ist beim bayerischen Volk bekannt und beliebt, was wichtig für den Landtagswahlkampf 2008 und die CSU-Wahlchancen ist. Er hat zudem wenige eingefleischte Gegner unter den CSU-Landtagsabgeordneten und gilt als um Klassen umgänglicher und kollegialer als Stoiber. Was Beckstein neben dem ständigen Verweis auf sein Alter Probleme machen könnte, ist das Gefühl der Niederlage, das sich bei den Oberbayern breit gemacht hat. Und so ganz glauben kann er es vermutlich immer noch nicht, dass es jetzt endlich so weit sein soll. Denn schon zweimal war der Franke auf dem Sprung zu Höherem und zweimal scheiterte er in letzter Minute. Beide Male lag es an Stoiber. Dass es auch ein drittes Mal so kommen könnte, ist jetzt zwar sehr unwahrscheinlich geworden, aber ein Restrisiko bleibt.
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