Lausitzer Rundschau: Fünf Jahre nach der Elbe-Flut Niemand ist sicher
Cottbus (ots)
Neun Milliarden Euro Schaden, 21 Tote - das war die traurige Bilanz der Flutkatastrophe von 2002. Fünf Jahre danach sind fast alle materiellen Schäden beseitigt, die überschwemmten Städte und Dörfer dank großzügiger Aufbauhilfe schöner denn je. Geblieben sind Angst und Trauer in den Köpfen der Menschen, die damals Freunde, Verwandte oder ihr Hab und Gut in den Fluten verloren. Eine Angst, die nicht unbegründet ist. Denn vor einem neuen Hochwasser ist niemand sicher. Die Grünen und der Umweltverband WWF beklagen zurecht, dass bis heute Überflutungsflächen fehlen. In Sachsen wurde bisher ein einziger Deich zurückverlegt, in 13 Fällen ist das noch geplant. Doch solange der Elbe nicht mehr Raum gegeben wird, sucht sich der Fluss immer wieder seinen Weg. Keine Frage, die Behörden haben aus den Erfahrungen von 2002 gelernt. Neue Hochwasserschutzkonzepte wurden erarbeitet, Deicherhöhungen oder -sanierungen geplant. Doch die Mühlen der Bürokratie mahlen langsam. Wie in Mühlberg (Elbe-Elster): 2002 mit einem blauen Auge davongekommen, mussten die Einwohner im vergangenen Jahr abermals um ihre Häuser zittern, als die Pegel der Elbe bedrohlich stiegen. Die längst überfällige Deichsanierung lässt immer noch auf sich warten, sie soll erst im Frühjahr kommen. Das Wasser aber kommt schnell und unerwartet - wie jüngst in England. Daher sollten die Verantwortlichen auch in scheinbar sicheren Zeiten nicht die Hände in den Schoß legen, sondern rasch handeln - wie 2002, als die Menschen dringend Hilfe benötigten.
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