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Lausitzer Rundschau: Hohe Haftstrafe im Dennis-Prozess Klare Worte

Cottbus (ots)

Die Totschläger Angelika und Falk B. aus Cottbus
sollen nach dem Willen des Landgerichtes für 13 beziehungsweise elf 
Jahre ins Gefängnis. Sie haben ihren Sohn Dennis auf dem Gewissen, 
haben ihn derart vernachlässigt, dass er Ende 2001 an Entkräftung 
starb. Dennis wurde nur sechs Jahre alt.
Richter Stefan Fiedler fand klare Worte für eine Tat, die mit 
normalen Menschenverstand nicht zu begreifen ist. Die Eltern haben 
mit großer Gefühllosigkeit, Grausamkeit und Unbarmherzigkeit 
gehandelt, sagte er. Sie müssen nur deshalb nicht lebenslänglich 
hinter Gitter, sind keine Mörder, weil das Kind irgendwann keine 
Schmerzen mehr fühlte, kein Verlangen mehr hatte nach Essen und 
Trinken. Damit war der juristische Tatbestand der Grausamkeit nicht 
erfüllt.
Bis zuletzt haben die Rabeneltern über ihre Anwälte versucht, eigene 
Schuld mit Persönlichkeitsstörungen, mangelnder Intelligenz und dem 
Versagen anderer herunterzuspielen. Ein ärztlicher Eingriff zur 
Schwangerschaftsverhütung habe nicht funktioniert, hörte man. Danach 
kam Dennis zur Welt. Das Jugendamt habe sich aus der 
Familienbetreuung zurückgezogen, der Staat die schulärztliche 
Untersuchung nicht durchgesetzt. Das alles müsse doch, angeblich der 
Gerechtigkeit wegen, strafmildernd berücksichtigt werden.
 Ohne Zweifel: Größeres Engagement von Behörden, Nachbarn, Bekannten,
Richtern, Anwälten hätten vielleicht für Dennis das Schlimmste, 
nämlich seinen Tod, verhindern können. Auch das waren klare Worte des
Gerichtes. Einige Kinder waren nämlich zeitweise bereits im Heim, 
weil die Eltern offensichtlich überfordert waren. Dann gab man sie 
ihnen bedenkenlos zurück. Die Eltern wurden mit Behördensegen und 
Justizzustimmung wieder in die Überforderung, die Kinder in die 
Ungewissheit und Gefahr geschickt. Da wurde falsch gehandelt.
Hilfe verweigert aber wurde der Familie nie. Die Angeklagten konnten 
auch mit Behörden umgehen, vor denen zumindest Angelika B. angeblich 
so schreckliche Angst hatte. Beim Sozialamt wurden Bekleidung geholt,
Gutscheine für Lebensmittel beantragt. Das Einfachste aber, und das 
Wichtigste, das Leben von Dennis zu bewahren, das war ihnen nicht der
Mühe wert. Mitleid und Milde sind da fehl am Platze.

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Lausitzer Rundschau

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