Lausitzer Rundschau: Zur Tour de France
Cottbus (ots)
Sieben verschiedene Träger des Gelben Trikots bei der 95. Tour de France, drei deutsche Etappensiege, dazu das ganze Pathos des Radsports mit sportlichen Dramen am Berg aller Berge hinauf nach L'Alpe-d'Huez, Volksfestcharakter entlang den Rampen in den Alpen und Pyrenäen, packende Sprint-Entscheidungen in der Provence und Siegerjubel auf den Champs Elysées. Die Tour hatte 2008 außerordentlich viel zu bieten. Leider auch wieder drei als Betrüger überführte Radprofis. Rein sportlich betrachtet fehlt der Tour im dritten Jahr in Folge ein Duell, das die Massen wie früher in ihren Bann ziehen kann. In den 80er-Jahren war es der Dreikampf zwischen Frankreichs Volksheld Bernhard Hinault, Laurent Fignon und Greg Lemond. Ende der 90er-Jahre bis hinein ins neue Jahrtausend faszinierte die Zuschauer das Duell zwischen Jan Ullrich, Marco Pantani und Lance Armstrong. Und heute? Eine neue charismatische Führungsfigur vom Kaliber des siebenfachen Tour-Siegers Armstrong ist nicht in Sicht, auch weil der Doping-Verdacht als unsichtbarer Begleiter mitfährt. Der Italiener Riccardo Ricco, den einige schon auf dem Weg zum neuen Tourminator wähnten, machte sich mit seiner positiven Doping-Probe selber einen Strich durch die Rechnung. Junge Rennfahrer wie Frank Schleck und Stefan Schumacher haben 2008 mehr als eine Duftmarke setzen können. Vielleicht gelingt es ihnen in Zukunft, die Tour auch sportlich wieder zu altem Glanz zu führen. Sie müssen nur die Zutaten für den Mythos Tour de France richtig nutzen.
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