Lausitzer Rundschau: Ungewisse Zukunft für den Flugplatz in Drewitz Realitätssinn gefragt
Cottbus (ots)
Der Flugplatz in Drewitz ist kein Tafelsilber. Die kommunalen Gesellschafter hätten sonst längst einen redlichen Käufer gefunden. Statt-dessen haben sie es mit zwei Möchtegern-Investoren zu tun gehabt, von denen einer nicht ohne Landesbürgschaft loslegen wollte und der andere einen vorbestraften Betrüger vorschickte. Am Ende bleiben Enttäuschung und die Erkenntnis, dass ein solcher Regionalflughafen nicht das Potenzial hat, zur Jobmaschine zu werden. Den Eigentümern des Flugplatzes ist nach der Doppel-Pleite mehr Realitätssinn zu wünschen. Denn der scheint einigen von ihnen abhanden gekommen zu sein. Sie glauben, der Detmolder Unternehmer Stührenberg hätte schon investiert und Jobs geschaffen, wenn nur die Vorstrafen-Liste seines Projektentwicklers Friedhelm Brandhorst nicht publik geworden wäre. Als ob in Drewitz aus einem Saulus plötzlich ein Paulus geworden wäre, aus einem unseriösen Geschäftemacher ein verantwortungsbewusster Arbeitsplatzbeschaffer. Mit diesem Wunderglauben gehen die Gesellschafter dem Mann noch nachträglich auf den Leim. Von wenig Realitätssinn würde es aber auch zeugen, weiter am Verkauf des Flugplatzes festhalten zu wollen. Das dürfte nur weiteren Pleiten Tür und Tor öffnen. Nein, die Flughafengesellschaft muss sich selbst etwas einfallen lassen und akzeptieren, dass Airliner-Werft und Frachtgut-Drehkreuz Illusionen sind. Mehr als Übungs- und Geschäftsflüge sind in Drewitz nicht drin. Mit seinem Vorschlag, den Flugplatz für alternative Energien zu öffnen, macht Landrat Friese immerhin einen Anfang. Vielleicht könnte ein Ideen-Wettbewerb weiter helfen, denn neben Realitätssinn ist auch Fantasie gefragt, um die Piste zu nutzen. Die Suche nach Ideen verspricht allemal mehr Erfolg als die nach Investoren.
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