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Lausitzer Rundschau: Das Team um Barack Obama: Wieder wettbewerbsfähig

Cottbus (ots)

Es passt zumindest auf den ersten Blick nicht zu
den Ankündigungen einer neuen Ära, wenn der gewählte US-Präsident 
sein Regierungsteam mit Frauen und Männern besetzt, die oft schon 
wichtige Posten in der Zeit seines demokratische Amtsvorgängers Bill 
Clinton innehatten. Wer jetzt allerdings denkt, Europa könne sich 
darauf verlassen, dass jetzt das transatlantische Verhältnis in die 
vergleichsweise gemütlichen Bahnen der 90er-Jahre zurückkehrt, irrt 
gewaltig. Es sind ja nicht nur die Herausforderungen wesentlich 
größer geworden, vor denen die Demokratien des Westens stehen.
Die Botschaft der Personalentscheidungen aus Washington ist geprägt 
von einem unbedingten Willen zu tiefgreifenden Veränderungen. 
Beispielhaft dafür ist der offenbar erfolgreiche Versuch, Hillary 
Clinton als Außenministerin zu gewinnen. Sie und einige der anderen 
in den vergangenen Tagen genannten Namen zeigen, dass Obama die 
besten Köpfe eingebunden sehen will und auf allen Ebenen den Anspruch
erhebt, Washington wieder zum Ersten unter Gleichen zu machen. Dass 
dies selbst die herkömmlichen Parteigrenzen der USA überschreiten 
könnte, machen die Gerüchte um die unwahrscheinliche, allerdings auch
nicht völlig auszuschließende Berufung des Republikaners Arnold 
Schwarzenegger zum Umweltpapst.
Die von kleinkarierten Häkeleien und internem Stillstand bestimmte EU
wird auf einen mächtigen Gegenspieler treffen. Seit Jahrzehnten gab 
es keine US-Regierung, die mit solch geballter Kompetenz und 
Geschlossenheit antrat. Damit werden bei der Wirtschaftspolitik, beim
Klimaschutz wie auch beim Vorgehen in Afghanistan die Anforderungen 
an die Verbündeten wachsen. Es wird hoch gesteckte Zielvorgaben geben
und im Detail dann natürlich den gnadenlosen Versuch, den eigenen, 
nationalen Vorteil auch bei der gemeinsamen Sache durchzusetzen.
Die USA, in den vergangenen Jahren ein Koloss, der sich nur noch auf 
die schiere Gewalt seiner Größe verlassen konnte, werden beim Streit 
um die besten Ideen und Konzepte wieder konkurrenzfähig. Und sie 
haben, allen Widrigkeiten zum Trotz, auch gute Chancen, zu gewinnen. 
Namen, Köpfe allein sind zwar noch keine Garantie für eine konsequent
verfolgte und dann auch erfolgreiche Politik. Aber zu glauben, es 
bedürfe vor allem anderswo der Veränderung, wird die Position 
Deutschlands und Europas nachhaltig verschlechtern.

Pressekontakt:

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