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Lausitzer Rundschau: Druck auf die "Soko Fürstenzell" wächst Staunen und wundern

Cottbus (ots)

Man kennt das aus Krimis: Irgendwann muss der
Kommissar bei seinem Chef - überwiegend ein inkompetenter 
Sesselwärmer - antreten und sich fragen lassen, warum er in der Sache
XY nicht weiterkomme. Er wolle jetzt endlich Ergebnisse sehen, 
donnert der Chef, und der Kommissar, unser Held, nimmt es mit mehr 
oder weniger Verachtung zur Kenntnis und denkt sich seinen Teil.
So etwas Ähnliches könnte sich dieser Tage auch im Fall des Passauer 
Polizeichefs Alois Mannichl zutragen. Am Montag jedenfalls wurde im 
bayerischen Innenministerium darüber beraten, wie mit der bisher 
erfolglosen Passauer Sonderkommission (Soko) "Fürstenzell" weiter 
verfahren werden soll. Die aus immerhin 50 Polizeibeamten bestehende 
Soko solle aufgelöst werden, hatten Medien am Wochenende berichtet.
Das wird wohl nicht passieren. Dennoch machen abenteuerliche Gerüchte
die Runde. Wie etwa jenes, wonach die Straftat gar keinen 
rechtsextremen Hintergrund habe, sondern dem privaten Bereich des 
Opfers zuzurechnen sei. Genährt werden diese Gerüchte von der 
Tatsache, dass es sich bei der Tatwaffe um ein Küchenmesser aus 
Mannichls Haushalt handelte.
Der Fachmann staunt, und der Laie wundert sich: Da sticht ein 
durchaus nicht unauffälliger glatzköpfiger und markant tätowierter 
Mann einen hohen Polizeibeamten an dessen Haustür nieder, wobei das 
geschulte Opfer eine recht genaue Beschreibung abgeben kann. Und 
trotz einer Vielzahl von Hinweisen aus der Bevölkerung, einem 
möglicherweise eingrenzbaren (rechtsextremen) Umfeld und einer üppig 
ausgestatteten Sonderkommission laufen der Täter und seine möglichen 
Komplizen zwei Wochen nach der Tat noch immer frei herum.
Wären wir in einem US-Krimi, dann würden jetzt die sonnenbebrillten 
Jungs vom FBI auftauchen und unter dem Fluchen der örtlichen Sheriffs
den Fall übernehmen. In Bayern sind das eher die Spezialisten vom 
Landeskriminalamt. Und es kann wohl auch nichts schaden, den 
politischen und moralischen Druck etwas von der Passauer Polizei zu 
nehmen, der - so ist aus Fachkreisen zu hören - bei den Ermittlungen 
durchaus der eine oder andere handwerkliche Schnitzer unterlaufen 
sein soll.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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